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Vernetzung |

„ePA für Alle“: AOK-Umfrage zeigt hohe Akzeptanz und Informationsbedarf

Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland (61 Prozent) befürworten die Widerspruchslösung bei der elektronischen Patientenakte (ePA). Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. Ab 2025 erhalten alle gesetzlich Versicherten automatisch eine ePA, wenn sie nicht aktiv widersprechen (Opt-out). Nur jeder Fünfte (20 Prozent) lehnt die Regelung ab.

Insgesamt 10.000 Menschen ab 18 Jahren hat die Marktforschungsgesellschaft Civey zwischen dem 5. und 9. August dieses Jahres befragt. Allerdings ist der Anteil der Unentschiedenen (jetzt 15 Prozent) im Vergleich zum November 2023 gestiegen, kurz vor dem Beschluss, die ePA für alle gesetzlich Versicherten einzuführen. Damals hatten noch knapp drei Prozent weniger gesagt, sie wüssten nicht, wie sie sich entscheiden sollen.

 

Nach Angaben des Bundesverbandes beginnen die elf AOKs jetzt damit, ihre Versicherten per Brief oder E-Mail zu informieren „Die verpflichtenden Schreiben sind für uns ein Anlass, die Menschen über die Vorteile der ePA und die umfassenden Regelungen zum Schutz ihrer sensiblen Gesundheitsdaten aufzuklären“, sagte die Vorstandsvorsitzende Carola Reimann. Bei dem Thema sei noch viel Informations- und Überzeugungsarbeit zu leisten. „Selbstverständlich können sich die Versicherten auch zu einem späteren Zeitpunkt anders entscheiden und ihre Entscheidung jederzeit ändern“, versicherte Reimann. Die digitale Akte biete für AOK-Versicherte schon jetzt eine sichere Ablage der Gesundheitsdaten, vermeide unnötige Doppelbehandlungen und fördere die Vernetzung zwischen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Aber auch die medizinische Versorgung derer, die sich gegen die ePA entschieden, sei jederzeit gewährleistet.
 
Die aktuelle Umfrage liefert darüber hinaus weitere aufschlussreiche Ergebnisse. Demnach besteht ein „großes Interesse an Funktionen der elektronischen Patientenakte“. Mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, über die ePA künftig Arztbriefe oder Labordaten einzusehen. Bei digital affinen Menschen sind es 90 Prozent. Knapp 13 Prozent zeigen kein Interesse, zehn Prozent wissen nicht so recht. Ähnlich verteilen sich die Antworten auf die Frage, ob Interesse besteht, Informationen zu verordneten Behandlungen und Medikamenten einzusehen. Weniger ausgeprägt ist die Lust, eigene Dokumente in die Akte hochzuladen. Nur knapp 57 Prozent wollen das tun, rund 25 Prozent nicht und etwas weniger als 19 Prozent wissen es noch nicht. Auch hier liegt die Zustimmung unter den digital Affinen mit gut 71 Prozent höher.


Quelle: AOK