Einem lösungspragmatischen Ansatz folgend haben FINSOZ und die BAGFW Ende des Jahres 2024 einen vorausschauenden Vorstoß unternommen und zum Start in das neue Jahr gemeinsam eine breit angelegte Veranstaltungsreihe „TI-Standardangebot“ mit drei Seminaren aufgesetzt – mit einer unfassbar hohen Resonanz: Das erste Seminar am 08.01.2025 erreichte mit über 500 Teilnehmenden die Kapazitätsgrenze des Online-Meetings und musste frühzeitig geschlossen werden. Die Folgetermine waren ebenfalls hervorragend besucht.
Auf diese Veranstaltungen aufbauend schloss FINSOZ mit weiteren Schulungsangeboten zur TI an – beispielsweise den Seminaren „Wie wähle ich meine TI-Anbindung richtig aus“, der „Digitalen Ausfüllhilfe“ oder dem „TI-Anbieter-Forum“ mit Herstellern und Dienstleistern. Mit durchschlagendem Erfolg: An den insgesamt acht Veranstaltungen nahmen über 1.680 Teilnehmende aus diversen Pflegeeinrichtungen bundesweit teil.
Der beachtliche Erfolg ist den gemeinsamen Anstrengungen der beiden Verbände FINSOZ und BAGFW zu verdanken, die ihre Mitgliedsunternehmen und Einrichtungen die kostenfreien TI-Seminare unterbreiteten und bei der Aufklärung, Informationsvermittlung und Anbindung ehrenamtlich unterstützten. Insgesamt wurden über 1.110 soziale Einrichtungen zur TI geschult, Schritt für Schritt durch die Prozesse zur Antragsstellung von SMC-B-Karten und eHBA geleitet, über Optionen zur Auswahl von TI-Anbietern wie Softwareherstellern und/oder -Dienstleistern informiert und mit einer konkreten Hilfestellung „TI-Standardangebot“ zur Auswahl und zum Vergleich von Angeboten, unterstützt. Speziell das TI-Standardangebot gilt als eine solide Leitplanke, um strukturiert und transparent durch den Aufbau- und Realisationsprozess der TI-Anbindung geführt zu werden. Das Standardangebot beinhaltet die verschiedensten Optionen der Ausgestaltung der TI-Anbindung einer Pflegeeinrichtung; es schafft mittels Erklärungen und Musterkonfigurationen Klarheit über erforderliche und optionale Komponenten sowie Transparenz durch Vermeidung von Komponenten-Bundles.
FINSOZ-Vorstand Prof. Dr. Dietmar Wolff: „Als FINSOZ begleiten wir den Transformations- und Implementierungsprozess der Pflege in die Telematikinfrastruktur seit 2021 – und somit von Beginn an zusammen mit der gematik. Die TI ist eine digitale und intersektorale Infrastruktur, über die alle Akteure des Gesundheitswesens miteinander vernetzt werden und systemübergreifend und standardisiert Gesundheitsinformationen austauschen können: von der Pflegeeinrichtung, über Ärzte hin zu Apotheken und Krankenhäuser, mit Partnern der Pflegeeinrichtungen oder auch den Krankenkassen. Der schnelle und durchgreifende Erfolg in der Erarbeitung des TI-Standardangebots zusammen mit der BAGFW und in Kombination mit den Schulungsangeboten zeigt, dass die Pflege an einen Strang zieht und, wenn man ihr pragmatische Lösungen anbietet, diese annimmt und auch in kürzester Zeit umsetzen kann. Dazu bedarf es keiner langwierigen Verhandlungen, Absichtsbekundungen oder Vorbereitungen – nur eines Schulterschlusses aller Akteure, geleitet vom Willen und dem Doing, pragmatisch und effizient zu handeln. Und genau das wünschen wir uns im Übrigen auch von einer zukünftigen Bundesregierung! Wir als FINSOZ stehen dafür bereit.“
In der Zwischenzeit arbeitet FINSOZ an den Schulungsangeboten zur TI weiter. Denn die bisherigen Resultate zeigten: „Das Thema TI-Anbindung in der Pflege ist trotz vielfältiger Unterstützungsangebote komplex und der Informationsbedarf nach wie vor groß“, sagt Nele Stock, Projektmitarbeiterin bei FINSOZ. „Die Umsetzung der TI-Anbindung gestaltet sich zeitintensiv und langwierig. Nach wie vor herrscht hoher Bedarf an Beratungs- und Unterstützungsleistungen – vor allem in Detailfragen wie der benötigten Anzahl der SMC-B-Karten oder der Wahl von Software und Dienstleistungen. Stock: „Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Hilfe und konkrete Unterstützung.“ Und genau die wird FINSOZ der Branche weiter unterbreiten. Ganz konkret als Hilfe zur Selbsthilfe. Beispielsweise mit unseren beiden TI-Wochen im März und April dieses Jahres.“
Quelle: FINSOZ e. V.