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Health-IT |

gematik präzisiert Informationen zum fachgerechten TI-Anschluss. Verbände zetern.

Die Anbindung der Arztpraxen an die TI verläuft nicht immer fachgerecht. Jetzt stellt die gematik umfangreichere Informationsmaterialien zur Verfügung. Und wieder gibt es Kritik.

Die jüngsten Sicherheitsdiskussionen waren entstanden, als klar wurde, dass bei der Installation der TI-Komponenten zumindest in einigen Praxen Parallelinfrastrukturen aufgebaut wurden, bei denen der TI-Anschluss und eine Nicht-TI-basierte, ungesicherte Internetverbindung nebeneinander existieren. Wie viele Praxen das betraf bzw. betrifft und ob es sich um Fehler der installierenden Unternehmen oder um den ausdrücklichen Wunsch der betroffenen Arztpraxen handelt, ist unklar.

 

Serielle Anbindung, parallele Anbindung und Stand-alone-Betrieb

In jedem Fall hat die gematik jetzt aktualisierte Informationsmaterialien vorgelegt, um medizinische Einrichtungen bei der sach- und fachgerechten Installation der TI-Komponenten besser als bisher zu unterstützen. So gibt es ein neues Muster-Installationsprotokoll „Sichere TI-Installation“ sowie ein aktualisiertes Informationsblatt zu den möglichen Betriebsarten des Konnektors.

 

In diesem Informationsblatt wird die serielle Anbindung ohne und mit sicherer Internetnutzung erläutert, außerdem die weniger sichere, parallele Anbindung, die zusätzliche Features wie Firewalls erfordert. Es gibt außerdem einen Abschnitt zum Stand-alone-Konnektorbetrieb, dessen Zukunft nach Veröffentlichung des Gesetzentwurfs für das Digitale Versorgungs-Gesetz (DVG) aber mehr als ungewiss ist. Außerdem wird jetzt ein Informationsblatt zu Datenschutz und Datenhaftung in der Telematikinfrastruktur zur Verfügung gestellt.

 

MEDI, FÄ und Freie Zahnärzte wiederholen Vorwürfe und wollen klagen

Zeitgleich mit der gematik-Veröffentlichung der Informationen für die TI-Anbindung haben heute MEDI GENO, die Freien Ärzte (FÄ) und der Freie Verband Deutscher Zahnärzte FVDZ ihre Kritik an der Anbindung der Arztpraxen an die TI im Rahmen einer Pressekonferenz erneuert. Einmal mehr wurden so genannte Penetrationstests angemahnt, die laut wiederholten Aussagen von gematik und gematik-Gesellschaftern allerdings ohnehin ständig stattfänden.

 

Reklamiert wurden außerdem technische Probleme nach Installation. MEDI-Chef Werner Baumgärtner berichtete von 1300 Praxen, die technische Probleme gemeldet und teils „Hunderte“ von Systemabstürzen gehabt hätten. Gemeinsam mit FÄ und FVDZ will MEDI jetzt die schon mehrfach angekündigte Klage gegen die TI-Anbindung auf den Weg bringen.

 

änd: Hälfte der Praxen noch ohne Anschluss

Etwas Unklarheit herrscht weiterhin über die Zahl der Praxen, die bereits an die TI angeschlossen sind. Die Industrie geht davon aus, dass wenige Tage vor Ablauf der gesetzlichen Frist rund 80 Prozent der Praxen angebunden sind. Der Ärztliche Nachrichtendienst (änd) hat eine eigene Umfrage unter 2410 Haus- und Fachärzten gestartet und kommt auf eine Anschlussquote von lediglich 48 Prozent. Das dürfte allerdings nicht repräsentativ sein.

 

Weitere Informationen:

https://fachportal.gematik.de/erste-schritte/anschluss-medizinischer-einrichtungen/