In Hessen laufen derzeit mehrere Telenotarzt-Pilotprojekte. Bei diesen Projekten werden Rettungswägen teils ohne notärztliche Besetzung an den Unglücksort geschickt, und die Besatzung des Rettungswagens entscheidet dann vor Ort, ob eine telenotärztliche Beratung sinnvoll ist. Aufgrund der guten Erfahrungen in den Pilotprojekten sei eine landesweite Ausdehnung in den nächsten geplant, so die Landesregierung. Umgesetzt wird das Ganze über Bildschirme und Kameras in den Rettungswägen. Die Telenotärzt:innen selbst können an beliebiger Stelle sein, bei vielen Pilotprojekten befinden sie sich in der Leitstelle.
Wie das Sozialministerium gegenüber der Hessenschau mitteilte, gebe es bezüglich des Telenotarzt-Rollouts seit Anfang 2022 Gespräche zu technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen in mehreren Arbeitsgruppen. Beteiligt ist auch die Landesärztekammer, die die Ausdehnung der Pilotprojekte für sinnvoll hält. Dabei sei es nicht erforderlich, dass jeder Landkreis eigene Telenotärzt:innen beschäftigt, so der Kammerpräsident Edgar Pinkowski. Vielmehr könne ein(e) Telenotärzt:in mehrere Rettungsdienstbezirke abdecken. Bislang geht es bei dem Vorhaben noch nicht um die Übertragung von Vitalwerten aus dem Rettungswagen. Das dürfte sich aber relativ problemlos ergänzen lassen, wenn die flächendeckende Infrastruktur erst einmal steht.