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Forschung |

Innovationsfonds-Projekt eliPfad startet: Ältere Menschen vor erneutem Klinikaufenthalt schützen

Im September startet das vom Universitätsklinikum Köln geleitete Forschungsprojekt eliPfad. Ziel ist, die gesundheitliche Versorgung und Eigenständigkeit älterer multimorbider Menschen zu verbessern und wiederholten akuten Rehospitalisierungen vorzubeugen. Der gemeinsame Bundesausschuss fördert das Projekt mit Mitteln aus dem Innovationsfonds mit 12,7 Mio. Euro.

Bei steigender Lebenserwartung nimmt die Zahl der multimorbiden Menschen, also Menschen mit mehreren chronischen Erkrankungen, zu. Ihr Risiko, erneut akut in einer Klinik aufgenommen werden zu müssen, ist in den Wochen nach einer stationären Behandlung besonders hoch, der sogenannte “Drehtüreffekt“. Mit eliPfad soll ein Versorgungsangebot geschaffen werden, das ältere Menschen sektorenübergreifend engmaschig begleitet und ihre ambulante Rehabilitation unterstützt.

 

„Neu an eliPfad ist die interdisziplinäre Vernetzung zwischen der stationären und ambulanten Versorgung, für die die Position der Fallmanager eingerichtet wird. Personalisierte Behandlungspläne werden sektorenübergreifend entwickelt. Außerdem unterstützen smarte Assistenten die Rehabilitation zu Hause“, beschreibt Konsortialleiter Prof. Dr. Volker Burst des Universitätsklinikums Köln das Projekt.

 

Der Name eliPfad ist angelehnt an den Projekttitel „Personalisierter, interdisziplinärer Patientenpfad zur sektorenübergreifenden Versorgung multimorbider Patienten mit telemedizinischem Monitoring“.

 

Smarte digitale Unterstützung:
In die Studie eingeschlossene Patient:innen erhalten digitale Assistenten, die sie nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus mit nach Hause nehmen. Die Geräte erinnern an Medikamenteneinnahmen, leiten mit Videos zur Physiotherapie an und messen verschiedene Vitalparameter, die telemedizinisch übertragen werden.

 

Fallmanager:innen:
Wichtiges Bindeglied sind bei eliPfad sogenannte Fallmanager:innen. Als persönliche Unterstützung und Anlaufstelle erfüllen sie verschiedene Funktionen:

  • Sie koordinieren die interdisziplinäre und sektorenübergreifende Vernetzung des Versorgungsteams für die Entwicklung des personalisierten Behandlungsplans sowie telemedizinische Fallkonferenzen bei auffälligen Vitalwerten.
  • Sie helfen Patient:innen, den Umgang mit den smarten Endgeräten zu lernen.
  • Sie kontrollieren regelmäßig telemedizinisch die Vitalparameter, die Patient:innen selbst erfassen.
  • Sie sprechen jede Woche per Videotelefonie mit den Patient:innen.
  • Sie übermitteln wöchentlich einen Bericht an die behandelnde Hausärztin oder den Hausarzt.

 

Die neue Versorgungsform durch eliPfad richtet sich an multimorbide Menschen ab 65 Jahren. Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von vier Jahren. „Sollte das Projekt sich bewähren, erhoffen wir uns, dass das Versorgungsangebot auf andere Zielgruppen und medizinische Indikationen übertragen und in bestehende Strukturen integriert werden kann“, schildert Prof. Dr. Paul Brinkkötter des Uniklinikums Köln den Ausblick.

 

Weitere Informationen

www.elipfad.de

 

Quelle: Universitätsklinikum Köln