E-HEALTH-COM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesundheitstelematik, vernetzte Medizintechnik , Telemedizin und Health-IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mehr

Für das ePaper anmelden

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden

Anmelden

Passwort vergessen?

Vernetzung |

Neue Generation von smarten Pflegewagen

Wie intelligent muss ein Visitenwagen für die Pflege sein? Bei der Smart Nursing Conference 2020 konnte ein neues Modell in Augenschein genommen werden. Erklärtes Ziel: ein Datenarbeitsplatz direkt am Patienten.

Quelle: © RFBSIP – stock.adobe.com

„Bis zu 40 Minuten Zeitersparnis pro Pflegekraft und Arbeitsschicht“, das verspricht der niederländische Hersteller Alphatron Medical auf seiner Website. Er will mit seinem intelligenten Visitenwagen AMiS einen neuen „Flow auf der Station“ kreieren. Der modular erweiterbare Visitenwagen ist derzeit in zwei Standard-Ausführungen (AMiS-PRO, AMiS-X) plus zusätzlicher Server-Konnektivitäts-Option (AMiSconnect) verfügbar.

 

Alle Visitenwagen umfassen einen rollbaren Arbeitstisch mit integrierter Recheneinheit und verbautem Akku-System, einen kippbaren Touchscreen, einen Satz USB- und LAN-Standardschnittstellen, WLAN-Anbindung und eine Management-Software. Je nach Modell lässt sich der Wagen um eine unterschiedliche Anzahl von Medikamentenschubladen erweitern.

 

Mit der PRO-Version können Nutzer Vital- und EKG-Daten über eine externe Messeinheit oder durch die Integration von mobilen EKG-Geräten anderer Hersteller direkt in die Software übertragen werden. Patienten können über ein Barcode-Armband, das am Handgelenk getragen wird, identifiziert werden. Über das komplett softwaregesteuerte Zugriffssystem werden Medikamentenschubladen nur für den betreffenden Patienten und die autorisierte Pflegekraft freigegeben. Die erfassten Daten werden auf dem Touchscreen angezeigt und lassen sich über das HL7-Protokoll direkt in die elektronische Patientenakte im KIS übertragen.

 

Die Produktversion X bietet ausstattungsabhängig eine HD-Videokamera für Videokonferenzen und Videoanrufe (inkl. Mikrofon und Lautsprecher) sowie eine Fieberkamera zur kontaktlosen Messung der Hauttemperatur von Besuchern, Patienten oder Personal.

 

Die connect-Option, bei der es sich im Prinzip um einen Intergrationsserver handelt, verspricht eine noch bessere Einbindung in andere (virtuelle) technische Umgebungen wie das KIS sowie ein ausgebautes User-Management mit Benutzeridentifikation per PIN, Mitarbeiterausweis, mittels SSO anderer Provider oder über eine EPR-Identifikation sowie diverse Logging- und Protokoll-Funktionen. So können die Apps der AMiSconnect-Software direkt in der elektronischen Patientenakte genutzt werden. Eine umständliche zweifache Anmeldung durch das Pflegepersonal und eine mehrfache Erfassung der Patienten in unterschiedlichen Systemen ist damit nicht erforderlich.

 

Als weitere technische Erweiterungen werden für die Visitenwagen ein Halterungsstab für Injektionslösungen, ausklappbare Aufbewahrungs-Kompartiments, das Anbringen eines Desinfektionsmittelspenders, Halterungen für Tassen, Becher und Medikamentenbecher sowie die Integration einer tragbaren Druckeinheit angeboten. Schließlich soll das System auch besonders ergonomisch sein: Nach der Anmeldung einer Pflegefachkraft am System, passt sich die Höhe des Pflegewagens automatisch den eingestellten Präferenzen an. Die Preisspanne liegt zwischen 4.000 und 14.000 €.