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Health-IT |

Roche gründet Digital-Tochter

Der Pharma- und Diagnostikkonzern Roche steigt mit einem Berliner Tochterunternehmen in das Geschäft mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) ein.

Dr. Robert Schnitzler, Mitglied der Geschäftsleitung Roche Pharma AG und Geschäftsführer der RoX Health GmbH, Foto: © Roche

Schwergewicht auf neuen Wegen: In Berlin gründet Roche Pharma die RoX Health GmbH. Das Unternehmen soll dazu beitragen, Roche-eigene DiGA in die Regelversorgung zu bringen. Dabei soll es sowohl um therapeutische als auch um präventive Lösungen gehen. In dem Unternehmen, das von Dr. Robert Schnitzler geleitet wird, der auch Mitglied der Geschäftsführung der Roche Pharma AG ist, sollen bis Ende des Jahres zunächst zehn Mitarbeiter tätig sein. Aktuell sind es vier.

 

Schnitzler sowie Roche Deutschland Vorstand Dr. Hagen Pfundner erläuterten die Hintergründe der RoX Health Gründung in einem telefonischen Pressegespräch. Völliges Neuland sei das DiGA-Thema für Roche nicht, so Schnitzler. So gebe es im Konzernbereich Roche Diagnostics beispielsweise schon länger den Startup Accelerator Creasphere. Roche leistet sich außerdem eine umfangreiche Forschung zu digitalen Biomarkern, die in Gesundheits-Apps überführt werden können.

 

Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Roche-App Floodlight, ein digitales Medizinprodukt für die Begleitung und das Therapiemonitoring von Patienten mit Multipler Sklerose. Bei dieser Indikation ist Roche Pharma mit dem Produkt Ocrevus einer der Weltmarktführer bei innovativen Therapien: „Eines der Ziele von RoX Health ist, dass wir konzerneigene Produkte wie Floodlight bei MS in die Erstattung bringen“, so Pfundner. Die Frage der Erstattung im Rahmen der Regelversorgung in Deutschland stelle sich auch bei einem anderen Konzernprodukt, der Diabetes-App MySugr, die Roche vor einigen Jahren in einem damals für hiesige Verhältnisse großen Deal gekauft hatte.

 

Neben der Arbeit mit den unmittelbaren Konzernanwendungen soll das Berliner RoX Health Team auch nicht-konzerneigenen Startups mit Kompetenz und Beratung zur Seite stehen, betonte Schnitzler. Diese Zusammenarbeit könne vom Konzept über den ersten Prototyp bis hin zum Go-to-Market des fertigen Produkts stattfinden. Teilhabermodelle seien dabei eine Option, aber nicht das zwangsläufige Ergebnis. Die Roche Pharma AG verfügt über einen global 500 Millionen Euro starken Venture Fonds, der als Vehikel für mögliche Beteiligungen in Frage käme.