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Vernetzung |

Schweiz: Start von DigiSanté zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen am 1. Januar 2025

Bundesrat und Parlament wollen mit dem nationalen Programm DigiSanté die Digitalisierung im Gesundheitswesen fördern und damit auch die Qualität des Schweizer Gesundheitssystems verbessern. Vor einem Jahr hat der Bundesrat die DigiSanté-Botschaft dem Parlament überwiesen – und dieses hat im Frühling einen Verpflichtungskredit von 391,7 Millionen Franken gesprochen (Laufzeit: 2025-2034). Das Programm kann somit per Anfang 2025 starten. Es wird schrittweise umgesetzt. Im Hinblick auf den bevorstehenden, offiziellen Auftakt haben die zuständigen Bundesämter am Montag, 25. November 2024, Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gesundheitswesen zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und sich mit ihnen über die nächsten Schritte sowie Möglichkeiten zur Mitwirkung ausgetauscht.

Mit DigiSanté wollen Bundesrat und Parlament die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens fördern und die Qualität zum Wohl der Patientinnen und Patienten verbessern. Es bezweckt zudem, den administrativen Aufwand für Gesundheitsfachpersonen zu reduzieren und die Arbeit der Akteure zu erleichtern, die mit Gesundheitsdaten zu tun haben. Ziel ist, dass Daten zur Behandlung, Abrechnung, Forschung und Verwaltung nahtlos, interoperabel und sicher ausgetauscht werden können und Informationen nur einmal erhoben werden müssen (Once-Only-Prinzip). Dafür braucht es einheitliche, verbindliche Standards für den Austausch von Daten. Gleichzeitig müssen Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung und Cybersicherheit gewährleistet und der Zugang zu Gesundheitsdaten rechtlich klar geregelt sein.

Für eine erfolgreiche Digitalisierung im Gesundheitswesen braucht es alle Beteiligten

Das Programm DigiSanté wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeinsam mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet und berücksichtigt, dass im Schweizer Gesundheitswesen zahlreiche Akteure mit unterschiedlichen Aufgaben und Kompetenzen involviert sind. DigiSanté ist national ausgelegt, um eine übergreifende Koordination zwischen Bund, Kantonen, Akteuren im Gesundheitssystem und Wissenschaft sicherzustellen. Für eine erfolgreiche Umsetzung des Gesundheitsdatenraums Schweiz braucht es die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Diese wurden deshalb von Anfang an in die Entwicklung des Programms einbezogen und laufend darüber informiert. Die Mitwirkung der verschiedenen Akteure wird für die nun anstehende Umsetzung noch wichtiger.

Am 25. November 2025 haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gesundheitswesen zum dritten Mal getroffen und sich über die Programmziele und die kommenden Schritte ausgetauscht. Die Akteure sind sich einig, die digitale Transformation im Gesundheitswesen gemeinsam rasch voranzutreiben.

Schrittweise Umsetzung bis 2034


Die DigiSanté-Projekte werden schrittweise in mehreren Phasen bis 2034 umgesetzt. Sie reichen von Rechtssetzungsvorhaben über infrastrukturelle Dienstleistungen bis hin zur Entwicklung von national abgestimmten Vorgaben für die Standardisierung. Es handelt sich dabei mehrheitlich um Vorhaben, für die bereits Aufträge von Volk, Parlament oder Bundesrat bestehen.

Der Bund unterstützt und koordiniert diese Arbeiten und schafft mit den entsprechenden rechtlichen Grundlagen Planungs- und Investitionssicherheit. Er verantwortet aber weder einzelne Klinik- oder Praxisinformationssysteme noch die gesamte Infrastruktur. Er konzentriert sich auf Bereiche, für die es eine Basis für die digitale Transformation im Gesundheitswesen braucht, die durch private Anbieter nicht gelegt werden kann. Dazu zählen zum Beispiel Dienste oder Infrastrukturkomponenten, die benötigt werden und zum Gesundheitsdatenraum gehören. Darauf können Interessierte aufbauen, um ihre jeweiligen Dienstleistungen zu entwickeln und effizient zu betreiben.

Start des Programms Anfang 2025: DigiSanté ist bereit für die nächsten Schritte

Das BAG und das BFS haben die Arbeiten zur Umsetzung von DigiSanté per Anfang 2025 gemeinsam zügig vorangetrieben. Dazu wurde die Programmorganisation aufgebaut, ein Risikomanagement aufgesetzt und das vom Parlament geforderte Controlling und die Berichterstattung definiert. Im Weiteren wurde ein Branchengremium lanciert und Meilensteine für das Programm festgelegt.

Bereits seit September 2022 erarbeitet ausserdem die Fachgruppe Datenmanagement im Gesundheitswesen mit Spezialistinnen und Spezialisten von Bund, Kantonen, Spitälern, Ärzteschaft, Apotheken, Versicherungen, Pharma-Industrie und Forschung Empfehlungen für gemeinsame Standards und schafft so die Grundlagen für den nahtlosen Datenfluss und die Interoperabilität.

Behördenleistungen müssen digitalisiert und standardisiert werden, um den Datenaustausch zwischen Behörden und Akteuren aus dem Gesundheitswesen zu verbessern. Das Projekt zur Mehrfachnutzung von Daten in der spitalstationären Gesundheitsversorgung (SpiGes) bezweckt, die Bürokratie in den Spitälern zu reduzieren: Die Datenerhebung (Once-only-Prinzip) wird vereinfacht und die Mehrfachnutzung der Daten für aufsichtsrechtliche und statistische Zwecke ermöglicht. Für die Mehrfachnutzung von Daten braucht es zudem eine einheitliche Identifikation der Spitäler. Mit dem Projekt Spitalregister (SpiReg) werden dazu gestützt auf behördliche Basisregister einheitliche und öffentlich zugängliche Stammdaten und Identifikatoren festgelegt. Es ist geplant, die Plattform SpiGes bereits 2025 in einer ersten Version in Betrieb zu nehmen und die erforderlichen Funktionalitäten anschliessend stufenweise weiterzuentwickeln.

 

Weitere Informationen

Mehr zum nationalen Programm DigiSanté:

https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/strategie-und-politik/nationale-gesundheitsstrategien/digisante.html

 

Quelle: Bundesamt für Gesundheit, Schweiz