Das FDPG ist als zentraler Zugangspunkt für Wissenschaftler:innen gedacht, die mit Versorgungsdaten der deutschen Universitätsmedizin übergreifend forschen wollen. Es speist sich aus den Datenintegrationszentren (DIZ), die im Rahmen der MI-I von über 30 universitätsmedizinischen Standorten eingerichtet wurden. Möglich sind Abfragen auf Basis des MI-I Kerndatensatzes. Er umfasst Person, Diagnose, Prozedur, Laborbefund, Medikation, Consent und Bioprobendaten. Bisher waren nur Abfragen innerhalb der MI-I möglich. Das ändert sich jetzt.
Momentan stünden z.B. im Modul „Person“, das unter anderem Angaben zu Alter und Geschlecht enthält, mehrere Millionen Datensätze bereit, so die Technologie- und Methoden-Plattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF). Trotz Öffnung nach außen läuft das Portal weiterhin im Pilotbetrieb: Die angestrebte Bereitstellung von Daten im FHIR-Format sei mit Herausforderungen verbunden, heißt es bei der TMF. Auch seien noch nicht alle universitätsmedizinischen Standorte angeschlossen.
Und so geht es
Forschen mit dem Portal funktioniert so, dass zunächst eine Machbarkeitsanfrage erfolgt, mit der Forschende erfahren, wie viele Fälle für ihre Suchkriterien in den DIZ bundesweit vorhanden sind. Um Daten zu beantragen, muss dann ein positives Ethikvotum eingereicht werden. Über den Antrag auf Datennutzung entscheiden die Use-and-Access-Committees (UACs) an jeder angefragten Universitätsklinik. Das bedeutet, dass die Datenhoheit bei den einzelnen Standorten bleibt. Wenn diese die Datennutzung für das Forschungsprojekt bewilligen, werden die pseudonymisierten Daten dem Forschenden zentral über das Portal bereitgestellt.
Dass dieser etwas komplizierte Prozess einen gewissen Zeitaufwand erfordert, ist klar. Aktuell werde empfohlen, dass Forschungsprojekte von einem Zeitaufwand von mindestens fünf Monaten ausgehen sollten, bis sie die Daten erhalten, so die TMF. Ziel dürfte sein, das irgendwann etwas zu beschleunigen.