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Vernetzung |

Sicheres Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK) wird weiter ausgebaut

„Derzeit hat das größte Kommunikationsnetz im Gesundheitswesen bereits rund 76.000 Nutzer“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen auf einer Pressekonferenz. Täglich kämen Praxen hinzu, im letzten Quartal über 10.000. Das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK) erfülle nicht nur die hohen Anforderungen der Datensicherheit, sondern sei auch kompatibel mit der künftigen Telematikinfrastruktur (TI), fügte Gassen hinzu. Zudem könnten KV-fremde Anbieter ihre Dienste offerieren, wenn sie von der KBV zertifiziert seien. Auch seien bereits über 400 Krankenhäuser und einige Apotheken als Nutzer angeschlossen.

 

 

Zahlreiche Anwendungen im SNK

Der Aufbau des Netzes sei notwendig gewesen, damit die Ärzte sicher online kommunizieren können, betonte Dr. Thomas Kriedel, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der gematik. An die künftige Telematikinfrastruktur könne das SNK problemlos ankoppeln.

 

Auch für Praxen sei der Umstieg einfach: Sie müssten nur den Router austauschen und könnten dann weiterhin alle KV-Anwendungen nutzen.

 

Das SNK sorge durch Vernetzung der Ärzte und Psychotherapeuten untereinander sowie mit den Kassenärztlichen Vereinigungen und anderen Akteuren im Gesundheitsbereich für eine Verbesserung der Versorgung, hob Kriedel hervor, der zugleich Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ist.

 

Neben der sicheren Übermittlung sensibler Patientendaten biete das Netz eine Fülle von Anwendungen, die den Praxisalltag erleichtern und mehr Zeit für die Behandlung der Patienten bringen.

 

Er verwies unter anderem auf die im vergangenen Jahr in Sachsen und Thüringen gestartete Arzneimittelinitiative „ARMIN“, bei dem Ärzte und Apotheker gemeinsam einen Medikationsplan für Patienten führten. Möglich sei dies über einen Dienst der AOK Plus im SNK. Ein anderes Beispiel sei die elektronische Übermittlung von Daten an Krebsregister.

 

Einen Schub prophezeite Kriedel, wenn der eArztbrief, der ebenfalls im sicheren Netz versendet werden kann, finanziell gefördert werde. Das sieht das eHealth-Gesetz vor, das noch dieses Jahr beschlossen werden soll.

 

SNK kann Telematikinfrastruktur ergänzen

Kriedel kündigte an, dass das SNK weiter genutzt werde, solange die Telematikinfrastruktur noch keine Lösungen biete. Zudem könne das SNK das Telematiknetz später sinnvoll ergänzen. Darin könnten dann Anwendungen laufen, die nur für die Ärzte, aber nicht für das Gesamtsystem relevant sind – beispielsweise die Organisation der Bereitschaftsdienste.