„Gesundheit ist nicht nur ein zentrales Thema für jeden von uns, sondern auch ein entscheidender Sektor für die Wertschöpfung im Land und die Transformation unserer Wirtschaft. Schließlich sind die Bereiche Gesundheit und Lebenswissenschaften vielversprechende Wachstumsmärkte nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Mit dem neuen Innovationscampus in der Rhein-Neckar-Region stellen wir uns gemeinsam mit einem exzellent aufgestellten Bündnis aus Wissenschaft und Wirtschaft auch in diesem Bereich strategisch für die Zukunft auf. Unser gemeinsames Ziel: den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort der Rhein-Neckar-Region zu einem international führenden Cluster der Lebenswissenschaften, der Gesundheitswirtschaft und der Medizintechnik auszubauen. Das kommt auch den Menschen zugute“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Montag (2. August) in Stuttgart.
Die Exzellenz-Universität Heidelberg mit ihren beiden Medizinischen Fakultäten, die zwei Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das European Molecular Biology Laboratory (EMBL), das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung (MPImF) und das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) haben sich zur „Heidelberg Mannheim Health & Life Science Alliance“ zusammengeschlossen. Sie werden dabei vom Land als dritter Innovationscampus neben dem „Cyber Valley“ im Raum Stuttgart/Tübingen und dem Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ in Karlsruhe/ Stuttgart gefördert. Das Land stellt insgesamt 40 Millionen Euro zur Verfügung. Auch für diesen Innovationscampus hat die Landesregierung in ihrem Zukunftsvertrag eine langfristige Perspektive verankert.
„Der Innovationscampus Health & Life Science Alliance ist ein herausragendes Projekt des Landes mit dem Potential zu internationaler Strahlkraft. Er kann zum Schrittmacher und Leuchtturm werden, um das Land zum Gesundheitsstandort der Zukunft zu machen und die Branche als feste Säule im wirtschaftlichen Spektrum Baden-Württembergs zu etablieren. Dazu gilt es, Industrie, KMU, Start-ups, Forschung und klinische Praxis optimal miteinander zu vernetzen. Die Health & Life Science Alliance ist ein Paradebeispiel dafür. Das Projekt trifft auf einen ausgezeichneten Nährboden: Die Region Rhein-Neckar ist bereits einer der europäischen Hotspots für Medizintechnik und Biotechnologie. Alle am Projekt Beteiligten verfolgen ein gemeinsames Ziel: Die Forschungsergebnisse optimal zu verwerten und das einzigartige Potential für unseren wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
Als Fundament für die Allianz haben die Partner jetzt eine gemeinsame Erklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet. Damit wurden zugleich Entscheidungsmechanismen und Arbeitsstrukturen festgelegt.
„Die Heidelberg-Mannheim Health & Life Science Alliance nimmt mit dem MoU Fahrt auf, nutzt die über viele Jahrzehnte in der Rhein-Neckar-Region konzentrierten Forschungsinfrastrukturen, verbindet die Kompetenzen der herausragenden Forschungseinrichtungen mit einer exzellenten Patientenversorgung und schafft somit einzigartige Kooperationsstrukturen. Die ‚Alliance‘ mit ihren medizinischen und lebenswissenschaftlichen Einrichtungen an den Standorten Heidelberg und Mannheim steht im Zentrum eines Innovationsökosystems: Hier wirken die Universität Heidelberg, die Universitätskliniken und die außeruniversitären Partner mit einem herausragenden wirtschaftlichen Umfeld zusammen und beschleunigen gemeinsam und unterstützt durch die Schwerpunktsetzung des Landes die Translation von Erkenntnissen aus der Forschung zu den Menschen und den Transfer in die hoch dynamische Wirtschaftsregion“, sagte der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel.
„Medizin und Lebenswissenschaften sind DIE Technologietreiber des 21. Jahrhunderts; Gesundheitswirtschaft, Lebenswissenschaften, Medizin- und Biotechnologie bilden das Rückgrat einer neuen Leitindustrie für ganz Baden-Württemberg und weit darüber hinaus. Der Innovationscampus Health & Life Science Alliance ist der stärkste, der treibende Motor dafür“, so der Rektor weiter. Er werde insbesondere auch die bereits bestehenden engen Verbindungen zu den Wirtschaftsunternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar und die oft über Jahrzehnte erprobten erfolgreichen Kooperationen zu noch stärkerer Schlagkraft führen.
„Wir sind auf dem Weg, eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa zu werden. Die Heidelberg Mannheim Health & Life Science Alliance ist dabei ein besonderer Leuchtturm, der die Innovationskraft unserer Unternehmen weiter deutlich stärken wird sowie den Wissens- und Technologietransfer beschleunigt und unsere Innovations- und Gründungsdynamik weiter erhöht. Dabei sind wir auch für die Förderung des Landes Baden Württemberg sehr dankbar, denn diese wird perspektivisch zu enormen Investitionen der Wirtschaft in mehr und modernere Arbeitsplätze sowie High Tech-Gebäude und -Anlagen führen. Wir werden die Maßnahmen in der Metropolregion Rhein-Neckar unterstützen, um die neue Leitindustrie zu begründen“, sagte Dr. Tilman Krauch, Mitglied des Vorstands Freudenberg SE, Vorsitzender des Vorstands Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar.
„Die Konzentration von herausragenden universitären und außeruniversitären Forschungsinstitutionen bietet eine einmalige Chance, die Region Heidelberg-Mannheim in eine der weltweiten Spitzenregionen für Lebens- und Gesundheitsforschung und für den Transfer von Forschungsergebnissen zu entwickeln. Mit dem Innovationscampus Health & Life Science Alliance können wir mit Leuchtturmprojekten und neuen Hochtechnologie-Plattformen in der Region neue Brücken schlagen und herausragende Talente nach Baden-Württemberg rekrutieren“, sagte Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
Wissenschaftsministerin Bauer stellte auch die Besonderheit heraus, dass sich die Forschungseinrichtungen der Region, die Universität, die Universitätskliniken und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen gemeinsam auf den Weg gemacht haben: „Diese hochkarätige Allianz unterschiedlicher Institutionen ist eine von vielen Akteuren mit großem Engagement getragene Initiative – sie hat die Schlagkraft, weit über die Region hinaus international wirksam zu werden.“ Das Land unterstütze diese Allianz mit Nachdruck. „Durch die intensive, strategische Zusammenarbeit und die neuartigen Kooperationsstrukturen wird sich das enorme Potential der Region im Gesundheitssektor voll entfalten. Auch die Sichtbarkeit und Attraktivität des Standorts für die besten Köpfe weltweit und für Kooperationspartner aus der Wirtschaft werden noch weiter zunehmen“, zeigte sich Wissenschaftsministerin Bauer überzeugt.
Die Rhein-Neckar-Region verfügt mit der Exzellenz-Universität Heidelberg, ihren beiden Medizinischen Fakultäten und zwei Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim sowie führenden nationalen und internationalen Forschungszentren über ein einzigartiges Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk in Medizin, Lebenswissenschaften und Medizintechnik. Es ist eingebunden in ein potentes wirtschaftliches Umfeld in der Metropolregion Rhein-Neckar, das bereits heute von den mehr als 950 Unternehmen in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik und medizinische Entwicklungen – von international agierenden Großunternehmen über kleine und mittlere Unternehmen bis hin zu einer lebendigen und erfolgreichen Start-up-Szene – stark geprägt wird.
Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg