Die langjährige Arbeit im Enhanced Recovery after Intensive Care (ERIC) Projekt der Charité Berlin hat sich gelohnt. Der Innovationsausschuss des G-BA hat jetzt eine Empfehlung gegeben, wonach das im Rahmen des Innovationsfonds erprobte Angebot in die Regelversorgung übernommen werden soll. IM ERIC Projekt ging es darum, schwere Langzeitfolgen der Intensivmedizin zu reduzieren, und zwar durch telemedizinische Visiten durch Intensivexpert:innen, die sich mit der Prävention intensivmedizinischer Folgezustände besonders gut auskennen.
Geleitet wurde ERIC von Prof. Dr. Claudia Spies, Direktorin der Charité-Anästhesiologie. Im Kern ging es um ein intersektorales Case-Management über eine E-Health-Plattform. In den peripheren Häusern kamen rollende Videokonsolen zum Einsatz, mit deren Hilfe im Rahmen von Televisiten Outcome-relevante Faktoren wie Medikation, Ernährung, Mobilisierung und Physiotherapie besprochen wurden. ERIC lief seit 2017, also lange vor der Corona-Pandemie. Ähnlich wie bei den teleintensivmedizinischen Beratungen in Nordrhein-Westfalen hat die Pandemie dann gezeigt, wie nützlich eine solche Kooperationsinfrastruktur generell sein kann, wenn es darum geht, eine hohe Qualität der intensivmedizinischen Versorgung konstant aufrechtzuerhalten.
Ein weiteres Digitalprojekt, von dem der Innovationsausschuss des G-BA angetan genug war, um eine Übernahme in die Regelversorgung zu empfehlen, ist PASTA. Bei diesem Projekt wurde eine automatisierte Erstellung von Entlassbriefen speziell für Patient:innen nach stationären Aufenthalten erprobt. Zum Einsatz kam dabei eine Software, die laienverständliche Patientenbriefe aus der Klinikdokumentation automatisch erstellt.