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Health-IT |

Universell und digital

Die WHO gründet eine eigene Digital Health Abteilung. Und sie veröffentlicht erstmals explizite E-Health-Empfehlungen.

Anfang März hatte WHO-Generalsekretär Tedros Ghebreyesus angekündigt, dass die WHO ein eigenes „Department of Digital Health“ gründen wird. Jetzt hat die Organisation unter dem Titel „Recommendations on digital interventions for health systems strengthening“ eine WHO-Leitlinie vorgelegt, die zehn konkrete, evidenzbasierte Empfehlungen ausspricht, die nationale Gesundheitssysteme umsetzen sollten, um dem Ziel einer universell zugänglichen Gesundheitsversorgung näherzukommen.

 

Nicht alle Empfehlungen sind gleichermaßen relevant für alle Gesundheitssysteme. So werden insbesondere für weniger entwickelte Länder mHealth-Dienste empfohlen, die Geburten und Todesfälle melden. Ebenfalls vor allem auf weniger entwickelte Länder zielt die Empfehlung, mobile Alarmsysteme zu implementieren, mit denen sich vorab erkennen lässt, wenn Vorräte von z.B. Impfstoffen oder Antibiotika zur Neige gehen. Stärker in die Breite zielt die WHO mit ihrem Rat, Patient-to-Doctor- und Doctor-to-Doctor-Telemedizinszenarien als Ergänzung zu den sonstigen Versorgungsstrukturen zu etablieren.

 

Einen großen Stellenwert sieht die WHO für digitale Trainingsprogramme, mit denen Angehörige von Gesundheitsberufen schnell und umfassend themenspezifisch weitergebildet werden können. Eine gezielte mobile Kommunikation zwischen Patienten und medizinischen Einrichtungen wird in bestimmten Kontexten explizit empfohlen, genauso wie Entscheidungsunterstützungssysteme für Gesundheitsarbeiter aller Couleur. Für Dr. Alain Labrique von der Global mHealth Initiative ist die jetzt vorgelegte WHO-Leitlinie mehr als ein Meilenstein: „Sie ist auch eine Roadmap für die Forschung und ein Aufruf, mehr hochwertige Evidenz zu generieren.“ Im Einklang damit ist es das Ziel der WHO, den Empfehlungskatalog mit zunehmender Evidenz sukzessive zu erweitern.

 

Weitere Informationen:

WHO Guideline: recommendations on digital interventions for health system strengthening https://www.who.int/reproductivehealth/publications/digital-interventions-health-system-strengthening/en/

https://www.who.int/reproductivehealth/publications/digital-interventions-health-system-strengthening/en/