Berufe im Gesundheitswesen sind unbeliebt geworden, es fehlt allerorts an Pflegekräften. Schuld ist unter anderem der administrative Aufwand. Um medizinisches Personal von ihren analogen Tätigkeiten zu entlasten, muss die deutsche Gesundheitswirtschaft dringend digitalisiert werden. Hierfür bedarf es neuer digitaler Kompetenzen für jeden Arbeitsplatz im Gesundheitswesen, um die Patientenversorgung qualitativ und wirtschaftlich sicherzustellen. Das passende Berufsbild liefern Digital Technische Assistenten (DTA) oder Digital Technische Fachangestellte (DTF). Die Messung von Gesundheitsdaten per App, die elektronische Gesundheitskarte, die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften und Krankenhaus über eine digitale Plattform sind nur einige Beispiele für ihren Tätigkeitsbereich. Durch die Anwendung digitaler Technologien entlasten sie medizinisches Personal deutlich – wenn sie denn verfügbar sind.
Um die Aus- bzw. Weiterbildung attraktiver zu gestalten, vereinheitlicht die Informationstechnische Gesellschaft im VDE (VDE ITG) jetzt die berufliche Qualifizierung von DTA und DTF durch Qualifizierungsstandards und macht sie damit vergleichbar. Hierfür hat VDE ITG eigens den Beirat Qualifizierungsrichtlinie HealthCare QHC unter dem Vorsitz von Johannes Dehm von Digital eHealth Management und Prof. Kurt Becker von der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft gegründet.
Bildungseinrichtungen stehen bereit
Die Experten von VDE ITG haben bereits die ersten Qualifizierungsmodule in der VDE Anwendungsregel „Digitale Qualifizierung im Gesundheitsbereich, Grundlagen“ veröffentlicht, die bereits von Bildungseinrichtungen umgesetzt werden. Diese Module sind für die Zertifizierung von Bildungseinrichtungen als Standard für die Fort- und Weiterbildungszentren gültig.
„Eine Bildungseinrichtung ist bereits zertifiziert. So werden die ausgebildeten Digital Technischen Assistierenden eine Teilnahmebescheinigung mit VDE Zertifikat bekommen. Diese Erfahrungen lassen wir in die Arbeit des VDE ITG Beirats QHC einfließen“, erklärt Johannes Dehm. „Unser Ziel ist es, mehr Menschen für eine Aus- bzw. Weiterbildung in dem Bereich zu begeistern, um die medizinische Versorgung in Kliniken, anderen Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Gesundheitsämtern zu verbessern. Es kann nicht sein, dass eine Pflegekraft oder eine medizinische Fachkraft mehr Zeit für die Administration als für die Patienten aufbringt“, argumentiert der Fachmann weiter.
Quelle: VDE