Das Motto bei Qurasoft lautet ‘Digitale Medizin. Denn Leben ist mehr’. Gerade in der gegenwärtigen Situation war es dem jungen Team wichtig, zeitnah zu reagieren und Lösungen wie seine SaniQ-Telemedizin-Plattform anzubieten. Gemeinsam mit AstraZeneca führt Qurasoft, ein innovatives Softwareunternehmen aus Koblenz, diesen vielversprechenden Testballon durch, um möglichst vielen Patienten zu helfen und Pneumologen zu entlasten. Im Nachgang wird das Projekt einer wissenschaftlichen Evaluation durch den Partner PVF e. V.** unterzogen – immer mit dem Ziel, optimal für die Zukunft aufgestellt zu sein, auch mit Blick auf andere Indikationen.
Spirometrie zu Hause – Auswertung in der Praxis Das Projekt ist zunächst bis Ende 2020 geplant und folgt einem strukturierten Ablauf. Im ersten Schritt werden pneumologische Facharztpraxen mit dem notwendigen Equipment (Spirometer, Praxissoftware und App-Zugänge) ausgestattet und entsprechend geschult.
Das aktuelle Positionspapier(1) der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP), kann den Praxen bei der Auswahl der Patienten wichtige Hinweise liefern. Die ausgewählten Patienten werden ebenfalls sorgfältig auf die App und das Spirometer geschult. Das kann sowohl kontaktlos via Videosprechstunde als auch zu einer wenig frequentierten Zeit in den Praxisräumen mit dem nötigen Abstand erfolgen. Sobald die Einweisung abgeschlossen ist, kann der Patient selbstständig mit der Lungenfunktionsmessung starten. Es wird empfohlen, diese zunächst zweimal täglich und später in enger Abstimmung mit der Praxis durchzuführen. Alle Werte werden via Bluetooth-Schnittstelle in die App übertragen und dort sicher verwaltet, sodass der behandelnde Arzt nach Bedarf Einsicht nehmen kann. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Patienten Fragebögen individuell zuzuteilen, um die Konstitution in regelmäßigen Abständen abzufragen. Sollte es zu Unregelmäßigkeiten kommen, können Arzt und Patient einen individuellen Gesprächstermin vereinbaren – digital, telefonisch oder in der Praxis.
Innovative Lösungen nachhaltig nutzen
„Der gegenwärtige Spagat zwischen guter Patientenversorgung einerseits und dem Schutz einer Risikogruppe andererseits ist äußerst schwierig“, erläutert Dr. Olaf Schmidt, niedergelassener Pneumologe aus Koblenz. „Dennoch müssen wir Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen routinemäßig sehen, natürlich auch zur Spirometrie. Das produziert volle Praxen und steigert das Infektionsrisiko – eine Zwickmühle“, fasst der Experte zusammen. „Ich begrüße die innovative Lösung von Qurasoft sehr, denn sie stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung dar und wird beiden Parteien – den Ärzten und den Patienten – gerecht. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden wir sicherlich auf andere Bereiche übertragen können.“
Nach Abschluss der Testphase erhalten alle teilnehmenden Praxen einen Evaluationsbogen, der von der PVF e. V. ausgewertet wird. Patienten können ihre Erfahrungen ebenfalls teilen: Über die SaniQ-Software kann der Evaluationsbogen abgerufen und vom teilnehmenden Arzt bzw. Zentrum anonymisiert übermittelt werden. Der Abschlussbericht wird bis Ende des Jahres erwartet.
Interessierte Facharztpraxen können sich gerne unter folgender E-Mail-Adresse bei der Firma Qurasoft und dem PVF e. V. persönlich anmelden teilnahme(at)saniq.org. Eine Ausweitung des Projektes ist zur Entlastung während der Pandemie bis Juli 2020 möglich.
SaniQ
SaniQ Praxis: Ist eine Web-Software für Ärztinnen und Ärzte zum Telemonitoring behandlungsrelevanter Gesundheitsinformationen, wie z. B. Vitalparameter (Blutdruck, Peak Flow, …) oder Gesundheitsfragebögen. Zudem kann medizinisches Fachpersonal direkt mit Patient/Innen kommunizieren, um aus der Ferne die Therapie bestmöglich steuern zu können.
SaniQ Asthma: Ist eine Medizinprodukt-App für Menschen mit chronischer Lungenerkrankung. Patient/Innen können darin ihr Gesundheitstagebuch führen, Medikamente verwalten und einen direkten Datenaustausch mit der behandelnden Praxis (Telemonitoring) durchführen. Die App ist die führende Lungen-App
Über Qurasoft
Die Qurasoft GmbH wurde 2015 in Koblenz gegründet und hat sich seitdem zu einem führenden Anbieter im Bereich der digitalen Medizin entwickelt. Die SaniQ-Plattform des Unternehmens unterstützt zahlreiche Menschen in Deutschland im Umgang mit ihrer chronischen Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Über schweres Asthma
Asthma betrifft weltweit etwa 339 Millionen Menschen.(2,3) Bis zu 10 % der Asthmapatienten haben schweres Asthma, das trotz hoher Dosen von Standard-Asthma-Controller-Medikamenten unkontrolliert sein und den dauerhaften Einsatz von oralen Kortikosteroiden (OCS) erfordern kann.4,5,6 Schweres, unkontrolliertes Asthma kann bei Patienten mit häufigen Exazerbationen und erheblichen Einschränkungen der Lungenfunktion und Lebensqualität tödlich sein.(4,6,7,8) Schweres, unkontrolliertes Asthma hat ein höheres Sterberisiko als schweres Asthma.(6)
Schweres, unkontrolliertes Asthma kann zu einer Abhängigkeit von OCS führen, wobei die systemische Steroidexposition – auch in niedrigen Dosierungen – zu schwerwiegenden kurz- und langfristigen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Diabetes, Osteoporose, Glaukom, Angst, Depression, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Immunsuppression führen kann.(9,10,11,12) Es existiert eine erhebliche physische und sozioökonomische Belastung durch schweres, unkontrolliertes Asthma, denn diese Patienten verursachen 50 % der asthmabedingten Kosten, obwohl sie nur 10 % der Asthmapopulation darstellen.(5,13)
Zu den klinischen Merkmalen, die mit einem eosinophilen Phänotyp verbunden sind und als Prädiktoren für eine verbesserte Wirksamkeit einer zielgerichteten Therapie des schweren eosinophilen Asthmas dienen können, gehören: eine erhöhte Bluteosinophilenzahl, eine Vorgeschichte mit häufigeren Exazerbationen, eine OCS-Erhaltungstherapie und eine Vorgeschichte mit Nasenpolypen.(14,15,16)
AstraZeneca als starker Partner in der Atemwegstherapie
AstraZeneca engagiert sich seit fast 40 Jahren im Bereich Asthma und COPD – zwei der wichtigsten Forschungs- und Therapiegebiete des Unternehmens. Ziel ist es, den Behandlungserfolg bei Patienten, für die mit den bisher bestehenden Therapieoptionen keine ausreichende Krankheitskontrolle erreicht werden kann, zu verbessern. Daher entwickelt AstraZeneca inhalative Therapien und Prinzipien weiter und erforscht zusätzlich neue biologische Ansätze, um zielgerichtete Therapien für Patienten anbieten zu können. AstraZeneca verfügt bereits heute über eines der stärksten respiratorischen Portfolios. Um Synergien zum Wohl des Patienten zu nutzen und Therapieoptionen zu verbessern, geht AstraZeneca seit vielen Jahren über die eigenen Forschungs- und Fortbildungsaktivitäten hinaus Partnerschaften mit Unternehmen und Instituten wie Pearl Therapeutics, Sofotec und Medimmune ein.
Außerdem fördert AstraZeneca mit Initiativen wie z. B. der Akademie für Pneumologen (AfP) den wissenschaftlichen Austausch unter Ärzten sowie die Optimierung der therapeutischen Rahmenbedingungen. Das neue Fortbildungsformat AfP PRECISION unterstützt Pneumologen seit Herbst 2017 vor allem bei Aspekten rund um schweres Asthma und zielgerichtete Therapieansätze in der Praxis.
Weitere Informationen zur Produktpipeline von AstraZeneca finden Sie unter https://www.astrazeneca.com/our-focus-areas/respiratory.html
Über AstraZeneca
Die AstraZeneca GmbH ist die deutsche Tochtergesellschaft des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca PLC. AstraZeneca gehört mit einem Konzernumsatz von rund 24,4 Milliarden USD (2019) weltweit zu den führenden Unternehmen der forschenden Arzneimittelindustrie. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt innovative Arzneimittel schwerpunktmäßig in den drei Therapiebereichen Onkologie, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Atemwegserkrankungen. AstraZeneca agiert in über 100 Ländern und seine innovativen Medikamente werden von Millionen Patienten weltweit angewendet.
Weitere Informationen finden Sie auf www.astrazeneca.de.
Referenzen
(1) Bauer T et al.: Stellungnahme der DGP zur Risikoabschätzung bei Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie. Online verfügbar unter: https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/COVID-19/20200428_DGP_BdP_Risikoabschaetzung_chron._LK_SARS-CoV-2.pdf (letzter Zugriff: 26.05.2020)
(2) Chanez P, Humbert M. Eur Respir Rev 2014;23:405-407.
(3) The Global Asthma Network. The Global Asthma Report 2020. Online verfügbar unter: https://ginasthma.org/wp-content/uploads/2020/04/GINA-2020-full-report_-final-_wms.pdf (letzter Zugriff: 26.05.2020).
(4) Chung KF et al. Eur Respir J 2014;43:343-373.
(5) Wenzel SE. Am J Respir Crit Care Med 2005;172:149-160.
(6) Peters SP et al. Respir Med 2006;100(7):1139-1151.
(7) Zhang JY und Wenzel SE. Immunol Allergy Clin North Am 2007;27:623-632.
(8) Fernandes AG et al. J Bras Pneumol 2014;40(4):364-372.
(9) Sweeney J et al. Thorax 2016;71:339-346.
(10) Hyland ME et al. Qual Life Res 2016;24:631-639.
(11) Hyland ME et al. Qual Life Res 2015;24:631-619.
(12) Zeiger RS et al. J Allergy Clin Immunol Pract 2017;5:1050-1060.
(13) World Allergy Organization (WAO). The management of severe asthma: economic analysis of the cost of treatments for severe asthma. Online verfügbar unter: http://www.worldallergy.org/educational_programs/world_allergy_forum/anaheim2005/blaiss.php (letzter Zugriff: 26.05.2020).
(14) de Groot JC et al. ERJ Open Res 2015;1:00024-2015.
(15) FitzGerald MJ et al. Lancet Respir Med 2017;DOI: dx.doi.org/10.1016/ S2213-2600(17)30344-2.