Corona hat dem Gesundheitsmarkt einen digitalen Schub verschafft. Immer mehr Menschen haben die Telemedizin auf dem Schirm. Doch der Begriff wird noch immer fast ausschließlich im Zusammenhang mit der Videosprechstunde verwendet. Dabei transferiert diese nur bestehende Prozesse in eine digitale Umgebung. Eine viel größere Hebelwirkung kann in der asynchronen Telemedizin erreicht werden. Das heißt: eine zeitversetzte Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Dafür aber ganz ohne Termin, Wartezeit und Co. – Patienten können jederzeit sofort aktiv werden, ihre Symptome schriftlich schildern und erhalten dann in einem definierten Zeitfenster Feedback vom Facharzt ihrer Wahl. „Durch die Digitalisierung des Arztbesuchs ist nur ein Etappenziel erreicht. Wir müssen auch Prozesse und Strukturen adressieren“, erklärt Dr. Freitag.
Freie Kapazitäten wirken gegen Fachärztemangel und lange Wartezeiten Der große Vorteil der asynchronen Telemedizin: Beide Parteien müssen nicht zur selben Zeit verfügbar sein. Mediziner können das Anliegen innerhalb einer bestimmten Frist beantworten, die Beratung kann sich auf die Diagnose und individuelle Therapieempfehlungen konzentrieren. „Warum sollten wir uns in Zukunft auf Sprechzeiten beschränken? Auch der Videoanruf muss terminiert werden und erfordert, dass Arzt und Patient zur gleichen Zeit verfügbar sind. Das kann es ÄrztInnnen erschweren, genügend Ressourcen vorzuhalten und für komplexe Fälle Raum zu schaffen“, erklärt Dr. Freitag. Die asynchrone Telemedizin setzt effizient Kapazitäten frei und erleichtert Patienten in der Folge den Zugang zu Gesundheitsleistungen: „Die asynchrone Telemedizin ist ein hervorragendes Mittel, um dem Mangel an Haus- und Fachärzten, vor allem in ländlichen Regionen, zu begegnen“, so Dr. Philipp Freitag.
Mehr Zeit für die Beratung von Patienten
Bei der asynchronen Telemedizin übernimmt deshalb eine digitale Lösung – zum Beispiel ein Chat-Bot – die Anamnese. Dieser klärt vorab die wichtigsten Faktoren wie Symptome, Allergien und Vorerkrankungen. „Digitale Tools, mit denen Fachärzte bei gleichem oder geringerem Zeitaufwand, einen höheren Nutzen für den Patienten erwirken können, sind die Zukunft“, erklärt Dr. Freitag. Die so gewonnenen Informationen werden dem Arzt strukturiert übermittelt, was eine Beurteilung des
Falles deutlich beschleunigt. Im Ergebnis stehen mehr Zeit für das individuelle Problem des Patienten, BehandlerInnen können sich auf die Diagnose und eine individuelle Handlungsempfehlung konzentrieren.
Patientensicherheit und Autonomie – Tschüss Dr. Google, hallo asynchrone Telemedizin
Im Rahmen der asynchronen Telemedizin erfolgt eine schriftliche Übermittlung der Diagnose und Handlungsempfehlung. Der Patient erhält ein Dokument mit personalisierten und fundierten Informationen und kann sich in Ruhe mit der Diagnose auseinandersetzen – ein wichtiger Schritt für das sogenannte Patient Empowerment.
Denn: 60% der Patienten googlen nach dem Besuch beim Arzt die Erkrankung und bleiben nicht selten irritiert und überfordert zwischen widersprüchlichen Quellen und Worst Case Szenarien zurück. Ein klares Indiz, dass die Erläuterungen beim Arztbesuch nicht ausgereicht haben oder später weitere Fragen aufkommen. „Der schriftliche Arztbrief setzt Patienten fachlich korrekt ins Bild. Betroffene können auf diese Weise sicher und einfach mit Angehörigen über Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten sprechen und sich mit den neuen Informationen detailliert auseinandersetzen“, so Dr. Freitag.
Die Flexibilität des New Work stärkt das Berufsbild
Auch Mediziner schätzen die Vorteile von flexiblen Arbeitszeiten, Home Office und New Work. Das macht den Beruf attraktiver und bricht existierende Muster auf. Außerdem hält es Ärztinnen im Job, wenn sie Kinder bekommen – ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Faktor, um den Facharztmangel abzufedern. „Die asynchrone Telemedizin ermöglicht es Fachärztinnen, ortsunabhängig und flexibel zu arbeiten. Es reicht vollkommen aus, das Anliegen innerhalb einer definierten Frist, im Falle von OnlineDoctor in 48h, zu beantworten“, so Dr. Freitag.
Die Videosprechstunde war nur der Anfang
Die Videosprechstunde war ein erster Eisbrecher, der begonnen hat Vertrauen in das Produkt Telemedizin aufzubauen und besonders in Zeiten von Corona an Attraktivität gewann. Grundsätzlich ist es aber nur der erste Schritt, denn Telemedizin ist mehr als die Übertragung von Offline zu Online: „Der echte Hebel entsteht, wenn wir Prozesse und Abläufe im ärztlichen Alltag so digitalisieren, dass FachärztInnen und PatientInnen eine effiziente Patient Journey erleben können“, erklärt Dr. Freitag.
Über OnlineDoctor:
2016 von dem Dermatologen Dr. Paul Scheidegger und den beiden Health-Business-Experten Dr. Tobias Wolf und Dr. Philipp S. F. Wustrow gegründet, fand das Startup schnell Investoren. Mehr als 2,5 Millionen Franken sammelten die Telemedizin-Pioniere bei Fortyone, der Stiftung Startfeld sowie der Liechtensteiner Venture Capital Gesellschaft EquityPitcher. Mehr als 20% der Schweizer Dermatologen nutzen OnlineDoctor. Seit 2020 kümmert sich Deutschland-Geschäftsführerin Leonie Sommer von Hamburg aus um das Wachstum im deutschen Raum, wo OnlineDoctor starken Zuspruch erfährt und bereits mehr als 10% der niedergelassenen Dermatologen überzeugen konnte. Als strategischer Partner gewann das mehrfach ausgezeichnete Digital Health Unternehmen den BVDD (Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.), der in Deutschland 90% der Hautärzte repräsentiert. Seit September 2020 ist OnlineDoctor auch in Österreich aktiv. Geschäftsführer Dr. Philipp Freitag freut sich über starkes Interesse und rechnet damit in 2021 mehr als 10% der österreichischen niedergelassenen Dermatologen zu gewinnen.
* Beim Best of Swiss Web Award gewann OnlineDoctor Gold in der Kategorie „Mobile“ und Silber in der Kategorie „Business“. Zudem wurde OnlineDoctor zum "innovativsten Startup der Ostschweiz" gekürt und wurde beim Digital Economy Award in der Kategorie "Digital Innovation of the Year" ausgezeichnet.