Brainlab, ein führender Anbieter im Bereich der digitalen Medizintechnologie, gibt heute die mehrheitliche Akquisition der medPhoton GmbH bekannt. Das österreichische Unternehmen mit Sitz in Salzburg entwickelt und produziert bildgebende Systeme in der Chirurgie und Strahlentherapie. Seit mehreren Jahren verbindet die beiden Unternehmen eine enge Partnerschaft im Bereich der intraoperativen Bildgebung, die 2020 in der Markteinführung des Bildgebungsroboters Loop-X® resultierte. Brainlab finanzierte die Entwicklung des Loop-X mit, investierte strategisch in das Salzburger Unternehmen und brachte den Bildgebungsroboter als Exklusiv-Distributor für die Chirurgie auf den Markt.
„Mit dem Zusammenschluss von Brainlab und medPhoton wollen wir auf den bisherigen Erfolg von Loop-X aufbauen und die Zukunft der intraoperativen Bildgebung entscheidend mitgestalten“, so Stefan Vilsmeier, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Brainlab. „Auf diese Weise können wir die unternehmerischen Tätigkeiten und die technologische Innovationskraft beider Unternehmen vereinen und besser aufeinander abstimmen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Marktposition von Loop-X als intraoperatives 3D-Bildgebungsgerät in der Chirurgie zu verbreitern – damit Ärzt:innen ihren Patient:innen bessere Behandlungsmöglichkeiten bieten können.“
Der mobile Bildgebungsroboter Loop-X ist heute zentraler Bestandteil des Robotik-Portfolios bei Brainlab und weltweit in zahlreichen Krankenhäusern bereits Teil des klinischen Alltags. Chirurgische Fachkräfte haben mit Hilfe von Loop-X Zugriff auf flexible 2D- und 3D-Bildgebung in hoher Auflösung und gewinnen an Flexibilität und Bewegungsfreiheit während der Operation. Dank automatisierter Schritte bei der Bildgebung und robotischer Assistenz setzt Loop-X neue Standards in der Chirurgie. So ermöglicht die unabhängige Bewegung der Bildgebungskomponenten eine nicht-isozentrische Bildgebung. Es können jetzt Strukturen dargestellt werden, die deutlich größer sind – zum Beispiel das Becken. Eine Patient:innen-maßgeschneiderte Bildgebung erlaubt es jedoch, auch deutlich kleinere Bereiche abzudecken – dadurch kann das Strahlungsvolumen auf die Regionen limitiert werden, wo es wirklich benötigt wird. Neben der diagnostischen Bildgebung kann das intelligente Gerät auch Teilinformationen erfassen und intraoperative anatomische Veränderungen digitalisieren. Dadurch lässt sich das digitale Modell der Patient:innen aktualisieren, das durch Aggregieren präoperativer Bilder erstellt wurde.
Heinz Deutschmann, Geschäftsführer bei medPhoton, freut sich auf den Ausbau der strategischen Partnerschaft: „Von Anfang an glaubte Brainlab an unsere Innovationsstärke, Kreativität und Dynamik, die wir in der Strahlentherapie zeigen konnten und unterstützte uns maßgeblich dabei, in gemeinsamer Entwicklungsarbeit auch in den chirurgischen Fächern Fuß zu fassen und unsere Produktionskapazitäten auszubauen. Wir werden nun Forschungs- und Entwicklungsarbeiten koordinieren, um neben der erfolgreichen Produktion von Loop-X zukünftig Systeme der nächsten Generation zu entwickeln, die neue medizinische Anwendungen zur Verbesserung von operativen Eingriffen und Therapien ermöglichen. Daher ist die mehrheitliche Übernahme durch Brainlab für uns ein logischer Schritt, um unser wichtigstes Ziel zu erreichen: Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf höchstem Niveau und die Produktion von Medizintechnik in bester Qualität auszubauen – für effizientere Therapien verbunden mit höchster Sicherheit für unsere Patient:innen.“
medPhoton wird auch weiterhin als eigenständiges Forschungs- und Entwicklungsunternehmen innerhalb der Brainlab Gruppe agieren. Gemeinsam werden Brainlab und medPhoton weitere Anwendungsbereiche der Technologien in der Strahlentherapie, wie Brachytherapie, Partikeltherapie und intraoperative Radiotherapie erforschen und das Know-how am Standort Salzburg weiter ausbauen.
Über Brainlab
Brainlab ist ein führender Anbieter im Bereich der digitalen Medizintechnologie und trägt seit mehr als 30 Jahren maßgeblich zur Digitalisierung der Chirurgie bei. Das Unternehmen mit Hauptsitz in München hat es sich zum Ziel gesetzt neue Technologien zu entwickeln, um das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten und so das Leben von Patient*innen weltweit zu verbessern.
Brainlab entwickelt softwarebasierte Lösungen für die Medizintechnologie. Den Kern der Produktpalette bildet ein Navigationssystem für den menschlichen Körper mit dem u.a. Hirntumore sicherer entfernt werden, Schrauben in der Wirbelsäule konsistenter platziert und Lungentumore präziser bestrahlt werden können. Dazu werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz Kernspin- und Computertomographie lückenlos kartographiert, anatomische Strukturen dreidimensional aufbereitet und über Cloud-Computing einem multidisziplinären Team zur Eingriffsplanung zugänglich gemacht. Ergänzt um Robotik und Augmented Reality, ermöglicht es Brainlab komplexe Eingriffe mit Hilfe digitaler Daten zu optimieren.
Die Systeme von Brainlab sind in mehr als 6.000 Krankenhäusern in über 121 Ländern besonders in der Neurochirurgie, der Onkologie und Orthopädie etabliert. Das 1989 in München gegründete Unternehmen beschäftigt rund 2.000 Mitarbeitende an 25 Standorten mit 79 Nationalitäten.
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Über medPhoton
medPhoton entwickelt und produziert CE-gekennzeichnete und FDA-zugelassene Medizinprodukte für bildgebende Verfahren in der Chirurgie und Strahlentherapie, mit einem starken Fokus auf die Partikeltherapie. Im Mittelpunkt der fortgeschrittenen Produktentwicklung stehen innovative, universelle Lösungen für Roboter, navigierte Anwendungen in der Chirurgie, interventionellen Radiologie, Brachytherapie und intraoperativer Strahlentherapie (IORT). Die Kernkompetenzen und patentierten Lösungen mit röntgenbasierten Bildketten und Algorithmen werden für Systemintegratoren in B2B-Partnerschaften weltweit maßgeschneidert.
medPhoton wurde 2012 in Salzburg gegründet und beschäftigt aktuell 69 Mitarbeiter in Entwicklung und Produktion, darunter viele Physiker, Maschinenbau- und Elektroingenieure sowie Softwareentwickler. Das Unternehmen ist ein Spin-off der Paracelsus Medical University und der Salzburger Landeskliniken (SALK).
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