Ärztliche Beratung am Telefon galt lange Zeit in Deutschland undenkbar. Eine neue Umfrage zu diesem Thema ergab: Über 75 % der Deutschen wollen genau diesen Dienst. Im Norden Hamburgs startet mit DocSofort jetzt der erste deutschlandweite Telemedizin-Anbieter für Privatpersonen mit einer ambitionierten Crowdfunding-Kampagne bei Deutschlands führendem Crowdfunding-Portal StartNext.
In der Schweiz wie in vielen anderen Ländern Europas, den USA und weiteren Ländern anderer Kontinente hat sich die Telemedizin längst etabliert. Wer außerhalb der Sprechzeiten seines Hausarztes krank wird oder zum falschen Augenblick, wer gerade unterwegs ist oder sich im Ausland befindet, wer einfach nur das volle Wartezimmer scheut bzw. die Zeit nicht hat, dessen Weg zu weit oder beschwerlich ist – für denjenigen gibt es dort eine gängige Alternative: Telemedizin. Ein Anruf und ein Beratungsgespräch genügen zumeist, um unmittelbar zu einer Reduktion der Unsicherheit durch kompetente ärztliche Beratung zu gelangen. In unserer vielerorts durch Eile und Termine bestimmten Zeit und insbesondere für Eltern mit Kindern bietet Telemedizin eine optimale Ergänzung zum herkömmlichen medizinischen Angebot.
Ausgerechnet in Deutschland hingegen wurde ein solcher Service über viele Jahrzehnte als zwar immer wieder gewollt, aber letztendlich als undurchführbar angesehen. Alle Versuche, so teils auch von großen und bekannten Namen sind bislang gescheitert. „Niemand wollte so richtig das Thema „Telemedizin“ in Deutschland anpacken“, so Dr. Peter-Alexander Möller, Geschäftsführer des norddeutschen Start-ups DocSofort.
Dr. Möller kennt die Chancen und Grenzen für ein telemedizinisches Angebot in Deutschland so gut wie kaum ein anderer. Seit über einem Jahrzehnt gilt sein Bemühen dem Aufbau eines allseits inhaltlich abgesicherten und zugleich wirtschaftlich tragfähigen telemedizinischen Dienstes in Deutschland. „Verglichen mit der Schweiz, aber auch mit anderen Ländern in Europa sind wir ein Entwicklungsland im Bereich Telemedizin. Aber das bedeutet eben auch, dass sich etwas entwickeln kann, wenn man es mit Augenmaß macht und zugleich richtig anpackt.“
Ein Argument liegt dabei in dem übergreifenden Wunsch der Deutschen, endlich Telemedizin angeboten zu bekommen. Einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts mafo.de zufolge möchten über 75 % der Deutschen die Möglichkeit zu haben, jederzeit, rund um die Uhr und von jedem Ort der Welt aus, einen Arzt in Deutschland anrufen zu können.
Telemedizin sei jedoch zu keinem Zeitpunkt Ersatz zum angestammten Patienten-Arzt-Verhältnis, sondern eine sinnvolle Ergänzung desselben, so Dr. Möller. Die größte Hürde läge jedoch in der Schaffung einer bezahlbaren Infrastruktur unter Berücksichtigung technischer und rechtlich gegebener Möglichkeiten. Dr. Möller: „Ärzte rund um die Uhr verfügbar zu haben, kostet eben Geld. Und zwar erheblich viel Geld. Und genau daran sowie zumeist an zu hoher Komplexität scheiterten viele Vorhaben in diesem Bereich.“ Andererseits sei ein Angebot, bei dem ein Arzt erst am nächsten Tag zurückrufe, eben nicht attraktiv genug, um daraus ein prosperierendes Geschäftsmodell zu entwickeln.
DocSofort hingegen setzt auf die unmittelbare Verfügbarkeit eines Arztes rund um die Uhr und könne entsprechend von jedem Ort der Welt genutzt werden. Dr. Möller: „Auch im Ausland, wenn Sprachbarrieren drohen, ist ein kurzes Gespräch mit einem deutschen Arzt etwas, dass einem eine zusätzliche Sicherheit verschafft.“
Darüber hinaus bietet DocSofort insbesondere Eltern einen Zusatz an Sicherheit: „Kinder werden zumeist am Wochenende oder eben vorrangig nachts krank. Den Kinderarzt möchte man selbstverständlich des Nachts nicht rausklingeln. Und die nächste Klinik ist auch nicht immer gleich um die Ecke bzw. es besteht oftmals zunächst erst einmal der verständliche Wunsch, die in natürlicher Weise gegebene Unsicherheit reduziert zu wissen“, so Möller, selbst fünffacher Familienvater.
DocSofort wird zwei Pakete anbieten: für Alleinlebende (EINZEL: 140 EUR/Jahr) und für Familien (FAMILY: 160 EUR/Jahr). Beide Pakete sind bewusst preisgünstig gehalten. Rechnet man es auf den Tagessatz, so liegt der Preis zwischen 40 und 45 CENT/Tag.
Um diese preisgünstigen Pakete realisieren zu können, soll DocSofort über eine Crowdfunding-Kampagne auf dem renommierten Crowdfunding-Portal StartNext. finanziert werden. Das Gute daran: Unterstützer erwerben als „Dankeschön“ ihr DocSofort für ein Jahr gratis mit. Das Crowdfunding-Vorhaben ist sehr ambitioniert: Es werden mindestens 5.000 Unterstützer gebraucht, damit das selbstgesetzte Crowdfundingziel von 700.000 EUR überschritten wird. Dr. Peter-Alexander Möller: „Crowdfunding ist eine faire Finanzierungsform: Nur, wenn das Zielergebnis erreicht wird, kommt es hierbei zur Zahlung bzw. bleibt die Abbuchung bestehen. Wird das Ziel hingegen nicht erreicht, geht das Geld an den Crowdfunder zurück. Gleichzeitig ist es spannend zu sehen, mit welchem Enthusiasmus Menschen, gute, interessante, außergewöhnliche und vor allem auch sozial abgesicherte Ideen unterstützen.“
Dem sozialen Aspekt trägt das Vorhaben DocSofort gleich mehrfach Rechnung: Bei erfolgreichem Überschreiten der Crowdfundingschwelle übernimmt die als Partner fungierende EVE-Stiftung für „Alleinerziehende in psychosozialen Nöten“ in Patenschaft die kostenlose Zurverfügungstellung von DocSofort für möglichst viele der Betroffenen, gedacht als eine den Lebensalltag sofort erleichternde Hilfestellung: die unmittelbare Verfügbarkeit eines Arztes in telefonischer Kontaktaufnahme rund um die Uhr zur unmittelbaren Reduktion von Unsicherheit und Zeitersparnis. Darüber hinaus wird die Stiftung sich dafür engagieren, „nicht krankenversicherten Kindern und Jugendlichen“ eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung zu ermöglichen, eine Absicherung, die möglich und jedem gegeben sein sollte. Nicht zuletzt ist geplant, „Flüchtlingskinder und Jugendliche in einer ausgesuchten Sammelunterkunft“ durch medizinisches Dolmetschen in einem für sie fremden Gesundheitswesen „an die Hand zu nehmen“ und unbürokratisch zu unterstützen.
„DocSofort ist mit jeder Faser ambitioniert und von vornherein sozial. Dennoch halten wir es für absolut wichtig, auch über den eigentlichen Dienst hinaus ein starkes Engagement dort zu zeigen, wo medizinische Fürsorge und Hilfe gebraucht werden“, so Dr. Peter-Alexander Möller: „Das ist der Kern guter Medizin, so auch in einem notwendigerweise innovativen Umfeld“. Dr. Möller weiter: „Kinder und Jugendliche, aber auch Alleinerziehende brauchen die Unterstützung durch die Gesellschaft, dem wollen wir Rechnung tragen durch unser gemeinschaftliches Engagement mit der EVE-Stiftung.“
Start der Finanzierungs-Kampagne zum Crowdfunding von DocSofort ist bei Deutschlands großem Crowdfunding-Portal www.startnext.com/docsofort der 1. November 2015. Die Kampagne wird über sechs Wochen laufen bis zum 16. Dezember 2015.
Über die DocSofort GbR
DocSofort ist Ihr telemedizinischer Dienst in Deutschland. Über DocSofort erreichen Sie direkt einen Arzt - dann, wenn Sie ihn brauchen: rund um die Uhr und von jedem Ort der Welt. Mit DocSofort reduzieren Sie Unsicherheit, sparen sich weite Anfahrten und Wartezeiten und profitieren von der Kompetenz erfahrener Ärzte.