Die Sporthochschule Köln setzt im Rahmen einer Studie zur Erforschung von Demenz die mobile App Sea Hero Quest ein, die die Deutsche Telekom gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung entwickelt hat.
Die Hochschule untersucht aktuell, inwieweit regelmäßiges Sporttraining das Fortschreiten einer frühen Demenz aufhalten kann. Mithilfe von Sea Hero Quest wollen Professor Stefan Schneider und sein Team außerdem den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und räumlicher Orientierungsfähigkeit untersuchen.
Spielen gegen Demenz
Um Diagnosetests und effektive Behandlungsmethoden zu entwickeln, die den Fortschritt von Demenz verursachenden Erkrankungen verlangsamen oder stoppen können, werden Vergleichswerte von gesunden Menschen benötigt. Um solche Normdaten zu erheben, hat die Deutsche Telekom im Rahmen ihrer Initiative #gameforgood gemeinsam mit einem Forscherteam das weltweit erste mobile Spiel Sea Hero Quest sowie dessen Nachfolgeversion Sea Hero Quest Virtual Reality (VR) entwickelt.
Bis heute haben weltweit mehr als drei Millionen Menschen das Spiel gespielt und der Wissenschaft auf diese Weise anonyme Informationen über ihr Orientierungsverhalten zur Verfügung gestellt. „Die erhobenen Daten sind ein zentraler Schritt für die Entwicklung neuer Verfahren zur frühzeitigen Diagnose von Demenz und werden bereits von der University of East Anglia (UEA) zu Analysezwecken auch bei Demenzkranken genutzt“, sagt Prof. Dr. Stephan A. Brandt, stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie, Charité Berlin. „Sea Hero Quest ist ein innovatives Beispiel für angewandte Forschung. Durch die Bereitstellung von Spiel-Daten zur räumlichen Orientierung trägt sie dazu bei, Altern und Demenz besser zu verstehen.“
Professor Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln nutzt Sea Hero Quest im Rahmen einer aktuell laufenden Studie mit Menschen, die erste Anzeichen einer Demenz aufweisen. Für die Auswertung der Studie wird er Daten von gesunden Spielern der Sea Hero Quest-App vergleichend zu Rate ziehen. Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2018 vorliegen.
Herausforderung Demenz
Demenz zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Laut Alzheimer’s Research sind weltweit bereits rund 47 Millionen Menschen betroffen – bis 2050 ist mit 130 Millionen Erkrankten zu rechnen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. spricht von fast 1,6 Millionen Betroffenen allein in Deutschland und rechnet damit, dass sich diese Zahl bis 2050 nahezu verdoppeln könnte. Heilungsaussichten gibt es bis heute keine, und für die Entwicklung von Therapien, die den Krankheitsverlauf verzögern oder stoppen könnten, fehlen noch Daten. Zum Welt-Alzheimertag am 21. September wird durch vielfältige Aktivitäten weltweit auf die häufigste Erkrankungsform der Demenz aufmerksam gemacht.
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The University of East Anglia (UEA): www.uea.ac.uk