Personalmangel, finanzieller Druck und eine überlastete Infrastruktur bedrohen die Qualität und Zugänglichkeit der medizinischen Versorgung in Deutschland. Laut der PwC-Studie Healthcare Barometer 2025 ist das Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem deutlich zurückgegangen. Nur noch 50 Prozent der Deutschen sehen es als eines der weltweit drei besten Gesundheitssysteme an. Diese Bewertung ist seit Beginn der Erhebung 2014 auf den niedrigsten Wert gesunken, bei einem Höchstwert von 72 Prozent im Jahr 2020. Bezüglich der Unzufriedenheit bei ärztlichen Behandlungen nannten die Befragten an erster Stelle, dass sich medizinische Fachkräfte zu wenig Zeit für sie nehmen. Für die Zukunft erwarten die Versicherten jedoch große Veränderungen – unter anderem durch KI.
Corti, dänischer Anbieter von KI-Lösungen, die mit einem eigenen Large Language Modell speziell für den Gesundheitsbereich trainiert wurden, nimmt die Ergebnisse unter die Lupe.
Immer wieder gibt es Reformvorstöße der Bundesregierung, zuletzt seitens der Ampelkoalition mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG). Dieses soll eine qualitativ hochwertige und bezahlbare medizinische Versorgung in Deutschland sicherstellen. Mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) zeigt sich jedoch sehr/eher skeptisch, dass die Reform dieses Ziel erreicht. Als größte Herausforderungen sehen die Befragten fehlendes Fachpersonal (65 Prozent), die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems (56 Prozent), Defizite im ländlichen Raum (49 Prozent) sowie die Sicherstellung der Versorgung (48 Prozent).
Erforderliche Zeit pro Patient fehlt, Servicequalität leidet
Ein Blick darauf, warum viele Patienten bei Behandlungen unzufrieden sind, weist auch den Weg dorthin, wo sich nachbessern ließe. So bemängelten die meisten Befragten (42 Prozent), dass sich medizinische Fachkräfte zu wenig Zeit nehmen. Diese Einschätzung hat sich seit 2021 (35 Prozent) weiter verstärkt und geht darauf zurück, dass Personal fehlt, nicht nur wegen des Fachkräftemangels. Aufgrund einer alternden Bevölkerung steigen die Gesundheitsausgaben und zugleich der Kostendruck. Reformbemühungen und betriebswirtschaftliche Aspekte führen dazu, dass die Personaldecke auf Kosteneffizienz getrimmt ist und die Servicequalität leidet. 23 Prozent der Befragten fühlen sich von den medizinischen Fachkräften nicht ernst genommen und 18 Prozent sehen diese als nicht kompetent genug an.
Viele der Herausforderungen, Probleme und Kritikpunkte laufen auf einen Lösungsweg hinaus – die Verbesserung der Effizienz der medizinischen Versorgung. Wenn die Finanzierung limitiert ist und bewilligte Planstellen aufgrund des Fachkräftemangels schwer zu besetzen sind, müssen die vorhandenen Fachkräfte bestmöglich unterstützt werden. Ziel muss es sein, deren Effizienz und Servicequalität zu steigern und zugleich Überlastung zu verhindern.
Täglich knapp drei Stunden für Dokumentation – KI bringt Entlastung
Fachkräfte im Gesundheitswesen sind mit einer überwältigenden Arbeitsbelastung konfrontiert und können sich immer weniger darauf konzentrieren, den Patienten die volle, ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Laut einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) sind ärztliche Fachkräfte in Allgemeinkrankenhäusern pro Arbeitstag durchschnittlich 2,9 Stunden mit Dokumentation beschäftigt.
Angesichts dieser Herausforderungen sucht das Gesundheitswesen nach Lösungen, um den medizinischen Fachkräften mehr Zeit für die eigentliche Patientenversorgung zu verschaffen. KI bietet einen Weg, personelle Lücken aufzufangen, indem sie Routineaufgaben automatisiert und Arbeitsabläufe optimiert. Bei Zweifeln und in stressigen Situationen können Fachkräfte auf KI-Hilfe zurückgreifen. Durch das Sammeln von Erkenntnissen aus Fallnotizen, Fachwissen von Kollegen und validierten Datensätzen kann die KI situativ kontextbezogene Zweitmeinungen abgeben. Diese Unterstützung dient nicht nur der Effizienzsteigerung, sondern wirkt sich auch direkt auf die Behandlungsergebnisse aus, durch eine schnellere, genauere und individuelle Versorgung.
KI ersetzt keine Fachkräfte – und KI ist nicht gleich KI
Was die Rolle der KI im Gesundheitswesen betrifft, ist jedoch viel Aufklärungsarbeit nötig. Anders als mitunter befürchtet, soll die Technologie nicht menschliches Fachwissen ersetzen, sondern ergänzen. KI ist gut darin, sich wiederholende Muster zu erkennen und alltägliche oder datenintensive Aufgaben zu bewältigen. Zugleich fehlt es ihr an intuitivem Denken, Empathie und diagnostischem Instinkt, die die menschliche Entscheidungsfindung ausmachen.
Hinzu kommt: KI ist nicht gleich KI, was besonders wichtig ist im Zusammenhang mit großen Sprachmodellen (LLMs) und anderen universellen KI-Tools. Diese Technologien liefern beeindruckenden Ergebnisse bei alltäglichen Aufgaben, sind aufgrund ihres breiten Fokus aber oft ungeeignet für die spezifischen, dynamischen Anforderungen im Gesundheitswesen. An dieser Stelle kommen KI-Plattformen, die speziell für das Gesundheitswesen entwickelt wurden, ins Spiel.
Einsatz branchenspezifischer KI-Tools hat sich bereits bewährt
Spezialisierte Tools, die auf bereichsspezifische Daten trainiert werden, sind so konzipiert, dass sie kollegiale Hilfe leisten, Ärzte über die neuesten Fortschritte auf dem Laufenden halten und eine zeitnahe und evidenzbasierte Versorgung unterstützen. Entsprechende KI-Lösungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Gespräche zwischen Arzt und Patient nicht nur verarbeiten (Speech-to-Text), sondern die Gespräche auch fachlich auswerten. Dies ist entscheidend, um die Dokumentation erheblich zu vereinfachen, die Diagnostik und Patienteninteraktion zu verbessern und das Qualitätsmanagement zu unterstützen.
Ziel ist es, den Druck auf einzelne Beschäftigte zu verringern, indem KI-Lösungen einen Pool an vertrauenswürdigem Wissen und Ressourcen bereitstellen, auf den medizinische Fachkräfte als Echtzeit-Feedback zurückgreifen können. Der Einsatz branchenspezifischer KI-Tools hat sich nach Erfahrungen von Corti in der Praxis bereits bewährt, um Ärzte und Pflegekräfte von Verwaltungsaufgaben zu entlasten und bei der Diagnose, Behandlung und Qualitätskontrolle zu unterstützen. Auf diese Weise wird KI zu einem wertvollen Baustein, um ein bezahlbares, zugängliches und hochwertiges Gesundheitssystem in Deutschland zu gewährleisten.
Über Corti
Corti wurde 2016 von Lars Maaløe und Andreas Cleve gegründet. Es ist ein KI-Forschungsunternehmen im Gesundheitswesen, das sich der Entwicklung einer sicheren und effektiven generativen KI-Plattform widmet, die auf die besonderen Bedürfnisse des Gesundheitswesens zugeschnitten ist. Cortis KI hat aus mehr als 100 Millionen Patienten-Interaktionen gelernt und minimiert Papierkram und Fehler während der gesamten Patientenreise, indem sie fachkundige Anleitung und Unterstützung bietet.
Cortis KI macht nicht nur Notizen, sondern sichert auch die Qualität, führt Protokolle, kodiert, stupst an, fordert auf und dokumentiert jede Patienteninteraktion. Dies reduziert die Fehlerquote um bis zu 40 Prozent und den Verwaltungsaufwand um bis zu 80 Prozent. Mit bedeutenden Forschungsergebnissen in den Bereichen Sprachverarbeitung, dialektische Herausforderungen, medizinische Kodierung und Sprachverständnis verbessert Cortis künstliche Intelligenz Echtzeitberatungen während der gesamten Patientenreise in den Vereinigten Staaten und Europa.