... so wie auch ein E-Rezept noch kein digitalisiertes Gesundheitssystem macht. Aber sowohl die Schwalbe als auch das E-Rezept kündigen Veränderung an. Und als solche müssen wir ein digitalisiertes, mit sinnvoller Datennutzung verknüpftes Gesundheitswesen in Deutschland begreifen: Denn bei dem, was in der Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege des Bundesministeriums für Gesundheit beschrieben steht, geht es nicht allein um Digitalisierung.
Es geht nicht nur um die Umwandlung von analogen in digitale Datenformate, sondern um digitale Transformation. Das wiederum bedeutet einen fortlaufenden, tiefgreifenden Veränderungsprozess, der eben nicht nur Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, sondern auch auf die Gesellschaft hat. Die elektronische Patientenakte könnte ein weiterer Schritt zu einem digital transformierten Gesundheitswesen werden, so wie ein Schwalbenschwarm schon verlässlicher auf den Sommer weist.
Der Entwurf des Gesundheits-Digitalagentur-Gesetzes wirft allerdings einen großen Schatten auf das bisher gemeinschaftlich Erreichte. Bleibt zu hoffen, dass dieser nicht groß genug ist, um den mit der Digitalisierungsstrategie begonnenen partizipativen Prozess der Zusammenarbeit erfrieren zu lassen.
Melanie Wendling ist Geschäftsführerein des Bundesverbandes Gesundheits-IT (bvitg) e. V.