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Digitale Apps: Ein Fortschritt im Healthcare-Bereich?

Mit Digitalen Apps sicher in die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Carsten Kramscheider, Manager Solution Engineering, Public, Healthcare & Commercial bei VMware; Foto: © VMware

Online-Behandlungsmethoden, digitale Gesundheitsüberwachungen und qualitativ bessere Patientendiagnosen – diese und noch weitere Vorteile bieten digitale Gesundheitsapps. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in vielen Bereichen beschleunigt, doch im Healthcare-Bereich ist diese noch nicht fortgeschritten. Oftmals findet die Kommunikation in Gesundheitseinrichtungen noch in Papierform statt, doch diese soll künftig von der digitalen Übermittlung von Rezepten und Patientenakten abgelöst werden. Die Pandemie zeigt, dass gerade der Gesundheitsbereich dazu aufgefordert ist, moderne und digitale Dienstleistungen anzubieten, dadurch eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld mit großem Potenzial.  

 

Einfache Prozesse, wie online Termine zu vereinbaren oder Verschreibungen von Rezepten via Apps sind noch kein üblicher Vorgang. An digitalen Hilfsmitteln, von denen die Gesundheitsbranche Gebrauch machen könnte, fehlt es allerdings nicht. Beispielsweise profitieren Diabetiker von digitalen Tools, um ihren Blutzuckerspiegel zu tracken, auch können digitale Tagebücher für das Dokumentieren von geistigen Zuständen von psychisch beeinträchtigten Patienten genutzt werden.

 

Der digitale Healthcare-Bereich soll jedenfalls bis Ende 2022 einen großen Schritt in Richtung vollständige Digitalisierung gehen. Gerade bei einem alltäglichen Thema wie der Verordnung von verschreibungspflichtigen Medikamenten soll das digitale Rezept künftig als Norm gelten. Auch können in einer effizienteren und zeitsparenden Art und Weise Behandlungen durchgeführt werden – die Videosprechstunde wird hier von großer Bedeutung sein. Gesundheit-Apps, welche gegen Krankheiten im Vorhinein vorbeugen sollen oder die elektronische Patientenakte sind weitere Beispiele für diverse Möglichkeiten. Zudem soll die analoge Handhabung der Übermittlung von Röntgenbildern oder Arztbriefen bald von einer digitalen Variante abgelöst werden.

 

Digitale Entwicklung - VMware Digital Frontiers 3.0 Studie

Auch die Digital Frontiers 3.0 Studie zeigt, dass mehr digitale Interaktion mit Gesundheitsdienstleistern erwünscht ist. Weniger als ein Viertel der mehr als 1.000 Befragten (22 Prozent) vertreten den Standpunkt, dass Gesundheitseinrichtungen heute einen besseren digitalen Service bieten als vor Ausbruch der Pandemie vor über einem Jahr. 57 Prozent stehen einer digitalen Transformation im Healthcare-Bereich positiv gegenüber und würden weitere Entwicklungen wie Video-Beratungen befürworten. Diese werden aber bislang kaum in der Praxis eingesetzt. Langfristig werden auch nur jene Unternehmen weiterhin erfolgreich sein, welche eine digitale Umsetzung der Lösungen schaffen.

 

Doch die Patienten stellen Forderungen an die digitalen Applikationen: Sicherheit und Datenschutz stehen an erster Stelle, ganze 67 Prozent bewerten diesen Aspekt als essenzielles Kriterium für die Benutzung von digitalen Services. Auch eine einfache Steuerung und Nutzung über mehrere Anwendungen hinweg fordern die Hälfte der Befragten. Und 32 Prozent erwarten sich schnelle sowie unkomplizierte Serviceleistungen.

 

Eine ausschlaggebende Gruppe an Endkonsumenten blickt digitalen Innovationen offen entgegen. 40 Prozent sind aufgeschlossen, ihren Kontrolltermin via Videokonferenz durchzuführen, das Angebot einer Videosprechstunde würde gerne entgegengenommen werden. Eine digitale Gesundheitsakte würde von vier Fünftel der Befragten in Anspruch genommen werden, wenn diese bereits in die Prozesse der Gesundheitsdienstleister implementiert wäre. Dieselbe Anzahl von Befragten äußert die Präferenz, ein elektronisches Rezept von ihrem Arzt zu bekommen. Zudem werden Remote-Termine teilweise vor-Ort Termine ersetzen, was Zeitersparnis für Arzt wie Patienten als Vorteil mit sich bringt. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Überwachung von Pflegebedürftigen zuhause, sodass diese nicht zwingend in eine betreute Einrichtung umziehen müssen. Mehr als zwei Drittel befürworten die Benutzung und Integration von Gesundheitsapps.

 

Doch auch Skepsis gegenüber dieser digitalen Transformation macht sich bemerkbar. Weniger als ein Drittel der Befragten äußern, dass sie von den Gesundheitseinrichtungen keine vollständige Gewährleistung zur sicheren Aufbewahrung und Nutzung ihrer Daten haben. Ein weiteres knappes Drittel der Befragten scheut davor, dem Arzt persönliche Daten bezüglich der Ernährungsweise oder des Alkoholkonsums sowie anderen Lebensgewohnheiten preiszugeben, obwohl so genauere und personalisierte Diagnosen möglich wären.

 

IT-Sicherheit als Priorität – Intrinsic-Security

Eines ist sicher – Gesundheitseinrichtungen werden eine digitale Transformation durchlaufen, doch die Benutzer dieser Services erwarten sich vor allem eine Sache: Sicherheit. Dieser Aspekt ist ausschlaggebend dafür, ob Patienten ihre Daten in digitale Apps eingeben würden oder nicht.

 

Um die nötige Sicherheit zu garantieren, kann Intrinsic-Security von VMware implementiert werden. Diese Konzepte garantieren durchgehende Sicherheit, es handelt sich um eine ganzheitliche End-to-End Lösung, welche mit Mikrosegmentierung arbeitet. Die Sicherheit beginnt bei der Eingabe über ein mobiles Gerät bzw. einer App und durchzieht die Prozesse bis hin zur Speicherung in der unternehmenseigenen Private Cloud. Somit gibt es eine Gesamtlösung anstelle mehrerer Einzellösungen, welche möglicherweise zu komplex gestaltet oder nicht einwandfrei miteinander vernetzt sind. Auch Updates und Wartungen stellen so keine große Hürde mehr dar. Um eine höchstmögliche Sicherheit zu bieten, wird das Unternehmensnetzwerk in mehrere Schutzklassen segmentiert. Somit stehen persönliche Daten der Patienten an erster Stelle, zweitrangig sind dann beispielsweise Verwaltungsdaten und Entertainment-Systeme: In Krankenhauseinrichtungen können sie einer weniger priorisierten Schutzklasse zugerechnet werden. Der strategische Security-Ansatz von VMware beinhaltet Konsolidierungsmöglichkeiten, dies wiederrum trägt zur Kostenoptimierung bei. Außerdem gilt die interne Sicherheit als Lösungsansatz, um für die Zukunft flexibel zu bleiben und Konzepte an neue Anforderungen anpassen zu können.

 

Die Sicherheitsstrategie von VMware umfasste einen Zero-Trust-Ansatz bezüglich Anwendungsdaten und Endpoints. Mit dieser Methode werden diverse Faktoren wie Endgeräte, Anwender, Applikationen oder Daten miteinander kombiniert und als eine Einheit betrachtet, Sicherheitsrisiken können so bereits minimiert werden. Die Zero-Trust-Strategie führt den Weg in der Netzwerkinfrastruktur fort, dabei werden alle Daten, ob sich diese im eigenen Rechenzentrum oder in einer privaten, öffentlichen oder hybriden Cloud befinden, miteinbezogen und sorgen somit für Cyber-Resilienz. Aufgrund einer intrinsischen Sicherheitsstrategie können sämtliche Ressourcen abgesichert werden.

 

Sicherheit als Schlüssel zum Erfolg – Das Krankenhaus Zukunftsgesetz (KHZG)

Der Bund bietet den Gesundheitsdienstleistern finanzielle Unterstützung für digitale Projekte. Dies passiert im Rahmen des Krankenhaus Zukunftsgesetz (KHZG). Das Gesetz sieht vor, dass ein Anteil der Unterstützungssumme zweckgebunden für IT-Sicherheit eingesetzt werden muss. Die digitalen Services sollen 2021 so gestaltet werden, dass sie den Sicherheitsanforderungen der Patienten sowie den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Nun liegt es also in den Händen der Gesundheitsdienstleister, Applikationen und medizinische Angebote in hoher Qualität zu implementieren und damit die Endbenutzer und Patienten zu versorgen und ihnen digitale Services zu bieten. Die Bereitstellung soll mit einem Blick auf die Kosten erfolgen, außerdem ist ein optimales Sicherheitskonzept entscheidend für den Erfolg von digitalen Applikationen. Datenschutz gilt als Voraussetzung, um das Vertrauen der Patienten bezüglich ihrer privaten Informationen zu gewinnen.

 

Eine digitale Transformation im Gesundheits- sowie Pflegewesen ist unabdingbar, doch gleichzeitig wird sich diese als Chance für die Gesellschaft herausstellen. Es ist an der Zeit, das Gesundheits- und Pflegewesen anzukurbeln und digital auf Vordermann zu bringen. Diese Entwicklung bedarf moderner Anwendungen, Dienste und Erlebnisse, welche den Prozess unterstützen. Die Gesellschaft wird, wie die Studie belegt, die neuen, digitalen Angebote annehmen und nach ersten Implementierungen noch weitere digitale Lösungen fordern. Um dies umsetzen zu können, benötigen Gesundheitseinrichtungen eine digitale Basis, welche zusätzlich flexibel, sicher und konsistent ist sowie die Erwartungen der Patienten erfüllt und eine hohe Qualität der Versorgung ganzheitlich gewährleistet. In welchem Ausmaß Patienten und das Personal die digitale Entwicklung im Healthcare-Bereich akzeptieren und nutzen werden, wird sich in diesem Jahr mit dem Beginn der Implementierung von elektronischen Patientenakten sowie digitalen Rezepten entscheiden.