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"Wir haben uns viel Glaubwürdigkeit erarbeitet"

Wenn die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein Erfolg werden soll, müssen gematik und Kassen(zahn)ärzte einigermaßen im Gleichschritt agieren. Aufseiten der Kassenärzte tritt die IT-Tochter der KBV, die ehemalige KV Telematik, jetzt als kv.digital in ein neues Zeitalter – und sieht anspruchsvollen Aufgaben entgegen, die Geschäftsführer Dr. Florian Fuhrmann in engem Schulterschluss mit den IT-Herstellern bewältigen will.

Dr. Florian Fuhrmann ist seit 2014 Geschäftsführer der kv.digital, vormals KV Telematik. Nach Studienjahren in Deutschland und den USA und Abschlüssen in Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft arbeitete er als Unternehmensberater sowie vor dem Wechsel nach Berlin mehrere Jahre bei der CompuGroup Medical, wo er unter anderem für den Bereich Arztnetze verantwortlich war. Er hat breite Managementerfahrung in den Bereichen E-Health, Telematik, Managed Care und ambulante und stationäre Versorgung. Foto: © Angelika Bueno Roman/BVDD

Es wird viel umbenannt im Gesundheitswesen. Die gematik scheint aus KOM-LE jetzt „kim“ machen zu wollen. Die IT-Tochter der KBV, die Sie seit sechs Jahren leiten, heißt jetzt nicht mehr KV Telematik, sondern kv.digital. Ist das mehr als nur ein Rebranding in Richtung jünger und ­zeitgemäßer?
Die Umbenennung in kv.digital GmbH hat verschiedene Aspekte. Wir wurden 2014 als Nachfolgeorganisation der KV Telematik ARGE gegründet. Der Begriff Telematik passte anfangs auch, weil wir KV-Connect aufgebaut haben, was ein klassischer Telematikdienst ist. Als dann 2016 der eTerminservice auf Basis des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes dazukam, ging es schon die ersten Schritte raus aus dem klassischen Telematikbereich. Jetzt haben wir im Jahr 2019 die 116117.app veröffentlicht, und damit nimmt das ganze Thema Patientenservice bei uns in der täglichen Arbeit so viel Raum ein, dass der Begriff „Telematik“ nicht mehr passend war. Dazu kam, dass es häufig Verwechslungen gab mit der Telematikinfrastruktur und mit der gematik, auch aufseiten der Ärzte. Vor diesem gesamten Hintergrund haben wir beschlossen, begrifflich quasi eine Ebene nach oben zu gehen. Auch das Logo ist moderner, es zeigt den „verbindenden Charakter“ unserer Arbeit: Wir sind ein Dienstleister für das gesamte KV-System und kooperieren mit vielen Stakeholdern und natürlich den Softwareherstellern. Das ist vielseitig und vielstimmig, und das bildet unser Logo treffend ab. Man könnte auch an die Activity App auf der Apple Watch denken. Sehr aktiv sind wir ja auch.

Wie hat sich der Stellenwert des Themas Healthcare IT in der KBV und speziell in der KV Telematik, jetzt kv.digital, in den letzten zwei Jahren entwickelt?
Die KBV hat das Thema Digitalisierung in der ambulanten Versorgung vor geraumer Zeit als strategisches Thema und Teil ihres Aufgabenkanons definiert. Auch gesetzlich werden der KBV zahlreiche Aufgaben in diesem Bereich zugewiesen. Ich denke, dass wir uns in den letzten Jahren auch über die Qualität der Angebote, die geschaffen wurden, eine Glaubwürdigkeit gegenüber den Softwarehäusern und dem Gesetzgeber erarbeitet haben. Wir wollen dabei keine Konkurrenz für den Markt sein, sondern ergänzende, gesetzlich vorgegebene Angebote für Praxen schaffen. Was die Mitarbeiterzahl angeht: Die kv.digital beschäftigt aktuell 55 Mitarbeiter, davon viele klassische Softwareentwickler, IT-Projektmanager, Ärzte, Linux Engineers, aber auch Mitarbeiter im Bereich Marketing und Event.


Tendenz steigend?
Wir sind in den letzten Jahren gemäß unseres breiteren Aufgabenspektrums gewachsen. Wie es weitergeht,
hängt von den nächsten Monaten ab. Dabei müssen wir natürlich sehen, wie aufwandsintensiv die Arbeiten an KV-Connect und KOM-LE beziehungsweise der Migration der beiden Dienste werden. Aktuell gehe ich davon aus, dass wir nicht sprunghaft wachsen werden.

Was sind die großen Themen für die kv.digital im Jahr 2020?
Der Patientenservice mit dem Bereich eTerminservice in Verbindung mit der 116117.app nimmt einen großen Teil unserer Arbeitszeit ein. Mit der Roadmap, die uns das TSVG aufgegeben hat, sind wir ja noch nicht am Ende. Die infrastrukturelle Stabilität der Dienste ist ein weiteres Thema: Je mehr Menschen die 116117.app herunterladen und nutzen, umso mehr müssen wir in diesem Bereich tun. Und dann ist da noch die im Moment schwer einschätzbare Thematik KV-Connect / KOM-LE, die etwa die Hälfte unserer Ressourcen beansprucht. Über den kv.digital Hub wollen wir außerdem weiterhin Ansprechpartner für Start-ups und Unternehmen sein, die digitale Angebote für die ambulante Versorgung entwickeln.

Bleiben wir gleich bei KOM-LE und der Kommunikation der Leistungserbringer. Ist die digitale KV-Welt aus KV-Connect und Sicherem Netz der KVen (SNK) auf Dauer ein Auslaufmodell?
Solange es bei KOM-LE Grenzen gibt, die es erschweren, die über KV-Connect bereits umgesetzten Use Cases der innerärztlichen und auch der intersektoralen Kommunikation abzubilden, müssen wir KV-Connect im Interesse unserer Nutzer und Partner weiterbetreiben. Beispielsweise ist die Nachrichtengröße bei KOM-LE aktuell auf 25 MB limitiert und damit kaum nutzbar für die Übertragung von zum Beispiel radiologischen Befundbildern. Technisch ist KOM-LE zudem noch nicht dafür spezifiziert, Push-Funktionalitäten und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, die wir für die KV-Connect-Anwendungen brauchen, zu ermöglichen. Wir möchten natürlich unsere Anwendungen und Nutzer auf KOM-LE migrieren, auch weil wir nicht wollen, dass Praxen auf Dauer zwei Kommunikationsdienste nutzen beziehungsweise bezahlen müssen. Deswegen wirken wir darauf hin, dass KOM-LE weiterentwickelt wird, damit es die Anwendungen, die KV-Connect heute schon beherrscht, auch wirklich transportieren kann. Klar ist: Sobald KOM-LE migrationsfähig ist, werden wir eine Migration durchführen und sind darum bemüht, dass ­diese Migration für Softwarehersteller und Praxen aufwandsarm abläuft. Bis die Migration komplett abgeschlossen ist, werden ein paar Jahre vergehen, so ehrlich muss man schon sein. Wir haben mit Migrationen dieser Art bereits Erfahrung: Die D2D-Migration auf KV-Connect dauerte zwei Jahre, und D2D hatte deutlich weniger User.

Und das SNK?

Beim SNK stellt sich die Situation wie folgt dar: Das SNK liegt im Verantwortungsbereich der KBV und hat weiterhin seine Berechtigung. Es besteht hier auch kein großer Druck, denn Bestandsnetze sind Teil des TI-Konzepts. Und da das SNK über den TI-Konnektor erreichbar ist, verursacht es nicht zwingend zusätzliche Kosten für Praxen. SNK und TI schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich.


Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) hat, für viele überraschend, der KBV die Möglichkeit eröffnet, selbst KOM-LE-Dienste anzubieten. Warum war das wichtig?

Ich denke, diese Regelung ist ein Kompromiss zugunsten des KV-Systems. Es ist vielen klar geworden, dass wir als Unternehmen kv.digital und die KBV als Körperschaft in der Lage sind, einen solchen Dienst auf die Beine zu stellen. Wir sind letztlich die Einzigen, die in den letzten Jahren eine herstellerübergreifende Leistungserbringervernetzung erfolgreich aufgebaut haben. Durch den neuen Passus im DVG können wir unsere Erfahrung besser einbringen, und das wollen wir auch gerne tun. Natürlich wäre es uns am liebsten gewesen, wenn KV-Connect zumindest übergangsweise ein sicheres Übermittlungsverfahren in der Telematikinfrastruktur geworden wäre. Damit wären die Implementierungsarbeiten für einen vergütungsfähigen Arztbrief bei den meisten Softwareherstellern nicht notwendig gewesen. Aktuell ist der eArztbrief nach KV-Connect-Spezifikation bereits in Softwaresystemen implementiert, die insgesamt über eine Marktabdeckung von 86 Prozent verfügen, KV-Connect ist in allen PVS und vielen KIS implementiert.

Das Modell ist ja ein bisschen anders als bei KV-Connect. Bei KV-Connect wurden die Anbieter zertifiziert. Jetzt tritt die KBV bei KOM-LE als echter Marktteilnehmer auf, oder ist das falsch?
KOM-LE und KV-Connect sind die Transportschichten, die letztlich die Verschlüsselung und den Transport von Nachrichten realisieren und auf denen die Anwendungsschicht aufsetzt. Die kv.digital hat die Spezifikationen für die Transportschicht KV-Connect entwickelt und ist Provider für diese. Bei KOM-LE wird es mehrere Provider geben. Die entsprechenden Spezifikationen für KOM-LE kommen von der gematik. Da nun die gesetzliche Möglichkeit besteht, möchte die KBV auch einer dieser Provider für die KV-Mitglieder werden. So weit zur Transportschicht.

Und bei der Anwendungsschicht?
Die kv.digital spezifiziert seit 2014 solche Anwendungen. Das bedeutet, wir analysieren Use Cases für die elektronische Kommunikation von Gesundheitsdaten im vertragsärztlichen Kontext gemeinsam mit unseren Stakeholdern und definieren daraus Vorgaben für die entsprechenden Nachrichteninhalte wie Arztbriefe, Labordaten und vieles mehr. Aber damit ist die Arbeit an der Anwendungsschicht nicht zu Ende. Wir bieten für die PVS, die die Anwendungen implementieren, Auditverfahren an. Im Rahmen der Auditverfahren prüfen wir, ob unsere Vorgaben, sowohl für Sender wie auch Empfänger eingehalten wurden und damit die Interoperabilität für die Nachrichteninhalte gegeben ist. Bei KOM-LE wurde die Anwendungsschicht bisher wenig berücksichtigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die kv.digital für den ambulanten Bereich künftig auf der Anwendungsebene von KOM-LE ähnlich stark einbringt wie bei KV-Connect. Wir können auf einen seit sechs Jahren etablierten Prozess mit Kommentierungsverfahren, Audit-Verfahren, Test- und Prüf-Möglichkeiten für die PVS aufsetzen und müssen nicht bei null beginnen. Mit diesen Angeboten haben wir uns über Jahre ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu den Softwareherstellern erarbeitet, auch weil wir nicht als Konkurrenz auftreten, sondern ergänzend Dinge umsetzen, die der Markt von selbst nicht ermöglicht hat. Alle PVS-Hersteller, mit denen ich bisher gesprochen habe, sind daher froh darüber, dass das KV-System sich als KOM-LE-Provider für seine Mitglieder ins Spiel gebracht hat. Diese Glaubwürdigkeit und diesen Vertrauensvorschuss in uns will der Gesetzgeber für KOM-LE nutzbar machen, das wäre jedenfalls meine Interpretation. Und wenn es so ist, dann ergibt das viel Sinn.

Es gab ja zwei Möglichkeiten. Die kv.digital hätte einen KOM-LE-Dienst selbst entwickeln können. Entschieden wurde jetzt, lieber auszuschreiben. Warum?
Die kurze Antwort lautet: Der elektronische Arztbrief soll zum 1. Juli 2020 nur noch vergütet werden, wenn dieser über KOM-LE übertragen wird. Die Gesetzesänderung wurde Mitte Dezember 2019 mit dem Inkrafttreten des DVG wirksam. Wir als kv.digital stoßen als möglicher Hersteller für die KBV in dem verfügbaren Zeitfenster an unsere Kapazitätsgrenzen. Deswegen möchte die KBV auf dem Ausschreibungsweg die Expertise der Anbieter hinzuziehen, die bereits Vorarbeiten für KOM-LE geleistet haben. So kann den Mitgliedern der Kassenärztlichen Vereinigungen ein vergütungsfähiger Dienst angeboten werden, sobald die Vergütung für den eArztbrief via KV-Connect in 2020 ausläuft.

Was genau wurde ausgeschrieben, und was sind die Fristen?
Worum es bei der Ausschreibung der KBV und überhaupt beim Thema KOM-LE im Moment primär geht, ist die angesprochene Transportschicht. Darüber hinaus wurde in einem weiteren Los die Abrechnungsdienstleistung ausgeschrieben. Beides soll bis Mitte des Jahres zur Verfügung stehen, das ist sehr ambitioniert.

Eines der Features von KV-Connect war oder ist ja eine Patientenschnittstelle, die unter anderem auch für die Kommunikation mit einigen Patienten-Apps genutzt wird. Die ist so bei der gematik bisher nicht vorgesehen, wenn man nicht die elektronische Patientenakte als zentrale Patientenschnittstelle ansieht. Was wäre aus kv.digital-Sicht beim Thema Patientenschnittstelle ein sinnvolles Vorgehen?
Es handelt sich nicht um eine Patientenschnittstelle im eigentlichen Sinne, sondern um eine Mobilschnittstelle, die von Apps integriert werden kann. Es gibt eine Reihe von Use Cases, für die diese Mobilschnittstelle sinnvoll ist, nicht nur in den DiGA oder im Formularwesen für Patienten. Auch Ärzte könnten auf diese Weise Daten sicher auf mobile Endgeräte von Kollegen oder Mitarbeitern senden. Ich persönlich glaube, bei KOM-LE wird es kurzfristig keine Mobilschnittstelle geben, da KOM-LE als dedizierter Kommunikationskanal für Leistungserbringer innerhalb der Telematikinfrastruktur angelegt ist. ­Darauf deutet zumindest der bisherige Name KOM-LE hin. Wie das mit „kim“ aussieht, weiß ich nicht. Aber für eine Mobilschnittstelle müsste die gematik-Spezifikation nicht unerheblich geändert werden.

Nächstes Thema: Der ganze eTerminservice und die 116117.app waren im letzten Jahr ein Riesenthema für die kv.digital. Kurzer Überblick: Wo steht das Projekt aktuell?
Die 116117.app wurde Ende 2019 veröffentlicht. Sie umfasst den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die Bundesarztsuche und als drittes Feature seit 2020 die Terminbuchung online. Im Grunde kann der Patient jetzt über die App genauso Termine buchen, wie er das seit 2016 telefonisch über die Terminservicestellen kann. Natürlich freuen wir uns über jede Online-Buchung, weil sie weniger Ressourcen in den Terminservicestellen bindet. Dabei greifen der eTerminservice der Terminservicestellen und die 116117.app auf dasselbe Backend und dieselben Termine zu, sodass kein Termin doppelt gebucht werden kann. Wenn ein Termin gebucht wird, über welches Frontend auch immer, bekommt der Arzt in seinem Frontend eine Meldung und kann den Termin in sein PVS übernehmen. Das ist noch kein Massengeschäft in Millionenbereichen, aber ein paar Tausend Termine haben wir seit Jahresbeginn schon über die App vermittelt.

In Apples App Store hat die App vier Sterne, was für einen ersten Aufschlag sehr gut ist. Noch mal zum Verständnis: Ich kann als Patient zu jeder Tageszeit über diese App Arzttermine buchen?
Genau. Es können aber nur die Termine gebucht werden, die über den eTerminservice von den Ärzten online zur Verfügung gestellt wurden. Wir greifen also nicht auf den Gesamtkalender der Praxis zu. Zudem gibt es gesetzlich vorgegebene Voraussetzungen für die Buchung bei unterschiedlichen Fachrichtungen. Für die meisten Facharzttermine ist ein zwölfstelliger Vermittlungs-Code nötig, den die Patienten von ihrem überweisenden Arzt erhalten, entweder als aufgeklebtes Etikett oder als Ausdruck auf dem Überweisungsschein direkt aus dem PVS. Eigeninitiativ ohne entsprechende Überweisung können Termine beim Hausarzt, Kinderarzt, Augenarzt, Frauenarzt und bei Psychotherapeuten gebucht werden.

Wie wird dieses Angebot weiterentwickelt?
Was noch dazukommen soll, sind Komfort-Features wie Erinnerungs-Mails, SMS und Ähnliches. In der zweiten Jahreshälfte planen wir auch, im App-Bereich „Heute“, also bei den dringenden Terminen, die keine Notfälle sind, das Ersteinschätzungsverfahren SmED online verfügbar zu machen. SmED wird seit Jahresanfang bereits für Anrufer in den Servicecentern der KVen genutzt. Wenn telefonisch ausreichende Erfahrungswerte gesammelt wurden, werden wir SmED sinnvoll in die ­116117. app einbinden. Erst dann können über die App auch diese Akuttermine vermittelt werden. Darüber hinaus sind mehrere Schnittstellen für Primärsysteme vorgesehen. Die Schnittstelle für den erwähnten Vermittlungs-Code ist schon seit letztem Jahr aktiv und von allen PVS-Herstellern umgesetzt. Die zweite Schnittstelle ist die Abrechnungsschnittstelle. Über diese werden die Informationen für die korrekte Abrechnung des jeweiligen Terminservicefalls vom eTerminservice-Server dem Arzt zur Verfügung gestellt. Die dritte Schnittstelle, die derzeit noch konzipiert wird, soll es Ärzten ermöglichen, Termine für die Terminservicestelle bzw. die 116117.app direkt im Kalender des PVS oder ihrer Terminsoftware zu organisieren. Das wäre ein Komfortgewinn für die Ärzte, die dann keine zwei Kalender pflegen müssen. Das ist aber ein dickes Brett, vor allem wegen des Identitätsmanagements, das dann von unseren Partnern umzusetzen ist.

Was ist mit weiteren gesetzlichen Pflichten, die an die KBV herangetragen wurden, von der IT-Wechselschnittstelle über die Verordnungsschnittstelle, die IT-Sicherheitsrichtlinie bis hin zu Zertifizierung und medizinischen Informationsobjekten (MIO)?
Das sind überwiegend Themen, die weiterhin bei der KBV liegen. Die KBV hat bei diesen Themen sehr viel
Erfahrung, das gilt insbesondere für die Schnittstellen. Daran hängt immer auch das Zertifizierungsthema. Deswegen ergibt es Sinn, das in einer Hand zu lassen. Ein bisschen anders sieht es bei den MIO aus. Die KBV übernimmt die inhaltliche Leitung, und operativ ist das Thema aktuell bei uns verortet. Wir sind auch sehr froh, dass wir mit dem Impfpass ein erstes MIO zügig zur Kommentierung freigeben konnten.

 

Das Interview führte Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM.