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Effiziente und sichere Workflows in Kliniken

Digitale Identitäten können bei der Rationalisierung klinischer Workflows eine wichtige Rolle spielen.

Ingo Buck, Geschäftsführer Imprivata OGiTiX GmbH; Bild: © Imprivata OGiTiX GmbH

Deutschland sucht händeringend nach Fachkräften aus aller Welt, auch im Gesundheitssektor. Doch im Jahr 2022 z. B. konnte die Bundeagentur für Arbeit gerade einmal 656 Pflegekräfte aus dem Ausland anwerben. Fest steht: Das reicht bei Weitem nicht, um die Lücke zu füllen. Und das Gesundheitswesen braucht immer mehr Fachkräfte aufgrund steigender Anforderungen. Ständiger Personalmangel führt bei Ärzt:innen und Pflegekräften häufig zu Stress oder sogar Burnouts.

 

Da Ärzt:innen und Pflegepersonal trotz knapper Zeit die Patientenversorgung gewährleisten müssen, kann an der ein oder anderen Stelle schon einmal die IT-Sicherheit leiden: Unsichere Workarounds wie gemeinsam genutzte Benutzeraccounts oder der Passwort-Notiz-Zettel, sind keine Seltenheit.

 

Auf digitale Identitäten kommt es an

Täglich muss sich das Klinikpersonal dutzende Male authentifizieren, z. B. an mobilen Endgeräten, stationären Geräten oder an ihrem Desktop-Arbeitsplatz. Strenge Passwort-Richtlinien oder erhöhte Anforderungen an die Authentifizierung kosten oft zu viel Zeit. Viele Mitarbeitende umgehen daher Sicherheits-Standards, beispielsweise, indem sie Geräte nicht sperren. Angesichts der Cyber-Bedrohungslage können sensible Patientendaten jedoch nicht derart ungeschützt bleiben.

 

Um eine Lösung für das Dilemma IT-Sicherheit auf der einen Seite und Benutzerfreundlichkeit auf der anderen zu finden, entscheiden sich viele Gesundheitseinrichtungen für IAM-Lösungen (Identity Access Management). Werfen wir einen Blick darauf, was diese Lösungen bereitstellen und wie sie Sicherheit und die Effizienz im Klinikalltag verbessern:

 

Enterprise Access Management

  • Single Sign-On (SSO): Single Sign-On kann verbessert die Sicherheit und Effizienz von Benutzeranmeldungen, da wiederholte manuelle Anmeldevorgänge entfallen. Stattdessen kann sich das Klinikpersonal beispielsweise einfach mit einem Badge in Anwendungen einloggen oder wieder abmelden. Mit einer zuverlässigen SSO-Lösung können Klinikmitarbeitende durchschnittlich 45 Minuten pro Schicht einsparen. Das bedeutet: Mehr Zeit für die Patientenversorgung.

  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Bei MFA müssen Benutzer zwei oder mehr Verifizierungsschritte durchlaufen, um Zugang zu Anwendungen zu erhalten. Lösungen mit flexiblen Authentifizierungsmodalitäten können diesen Prozess jedoch in den Hintergrund treten lassen – dank bequemer Authentifizierungs-Methoden wie Token, Proximity-Authentifizierung oder per Biometrie.

  • Privileged Access Management (PAM): PAM-Lösungen reduzieren das Risiko eines unberechtigten Zugriffs auf privilegierte Konten wie Admin-Konten. Sie unterstützen Krankenhäuser bei der Einhaltung diverser Sicherheitsvorschriften. Denn von Krankenhäusern wird die Implementierung von Kontrollen zum Schutz privilegierter Konten verlangt. PAM-Lösungen liefern in diesem Kontext detaillierte Protokolle aller Aktivitäten privilegierter Konten für Audits oder zur Untersuchung von Sicherheitsvorfällen sowie zur Identifizierung potenzieller Compliance-Verstöße. Darüber hinaus automatisieren sie viele Aufgaben bei der Verwaltung privilegierter Konten, wie die Passwort-Rotation oder Zugangsbereitstellung.

 

Identity Lifecycle Management: schnelleres On- und Off-boarding und mehr Sicherheit

Die Zuständigkeiten von Klinikpersonal ändern sich häufig und daher ist es wichtig, rollenbasierten Zugriff schnell gewähren oder entziehen zu können und den Überblick über Zugriffe zu behalten. Doch die manuelle Verwaltung dieser Zugänge dauert zu lange und ist überdies fehleranfällig und mühsam für IT-Fachkräfte. Zum Beispiel entstehen Sicherheitsrisiken durch verwaiste Benutzeraccounts oder dadurch, dass zu viele Rechte vergeben werden.

 

Identity & Access Management-Lösungen dagegen automatisieren die Rechtevergabe für neue, wechselnde und ausscheidende Mitarbeiter, und dokumentieren und überwachen alle Schritte. Wenn zum Beispiel eine neue Pflegekraft eingestellt wird, kann eine IAM-Lösung automatisch ein Benutzerkonto erstellen und ihr nur diejenigen Zugriffsrechte gewähren, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.


Fazit: sensible Patientendaten schützen

Moderne Sicherheitslösungen rund um digitale Identitäten ermöglichen es Gesundheitseinrichtungen, sensible Patientendaten zu schützen und IT-Umgebungen abzusichern. Durch die Echtzeit-Erkennung von Anomalien beim Zugriff auf kritische Systeme fallen verdächtige Aktivtäten sofort auf, sodass Krankenhäuser proaktiv Maßnahmen zur Verbesserung ihrer IT-Sicherheit ergreifen können.

 

Zusammengefasst lässt sich festhalten: Durch den Einsatz von IAM-Lösungen stärken Krankenhäuser Ihre Cyber-Sicherheit und entlasten gleichzeitig ihr Personal. So bleibt mehr Zeit für die Patientenversorgung. Und Personalengpässe und hohe Arbeitsbelastungen können durch Effizienz- und Produktivitätssteigerungen besser abgefedert werden - ein echter Gewinn für Personal und Patient:innen.