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Medizin |

Rheinland-Pfalz: Start des Telematik-Projekts "Digitaler Krisenanker"

Bild: schoob-3d

Zum Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober will das Landeskrankenhaus Andernach mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz mit dem Telematik-Projekt „Digitaler Krisenanker“ die Versorgung chronisch psychiatrisch erkrankter Patientinnen und Patienten in Krisensituationen verbessern. Das Projekt wird gefördert durch die Initiative Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz.

 

Die einbezogenen Patientinnen und Patienten erhalten iPads und können im Fall einer auftretenden Krisensituation via „FaceTime-Telefonie“ rund um die Uhr den Bereitschaftsdienst der Rhein-Moselfachklinik erreichen. Die Besonderheit liegt in der audiovisuellen Kontaktmöglichkeit, die sowohl die Sachinformationen als auch emotionale Befindlichkeiten übermittelt und somit dem Pflegepersonal eine umfassendere Situationseinschätzung ermöglicht und den Patienten Ruhe, Zuversicht und Klarheit vermittelt.

 

Oft entstehen psychische Krisensituationen gerade dann, wenn sich die Patientinnen und Patienten bewusst werden, dass Hilfsangebote nicht zeitnah erreicht werden können und die aufsuchenden Dienste der ambulanten psychiatrischen Pflege nicht besetzt sind. Vor allem im ländlichen Raum kann schnelle Hilfe durch eine geringere Facharztdichte und ÖPNV-Strukturschwer zu erreichen sein.

 

„Gerade in ländlichen Gebieten benötigen wir daher solche niedrigschwellige Angebote, um den Patientinnen und Patienten schnellst- und bestmögliche Hilfe und Erreichbarkeit anzubieten und ihnen mögliche Ängste zu nehmen“, so Ministerin Bätzing-Lichtenthäler.

 

Der Geschäftsführer des Landeskrankenhaus Andernach, Dr. Gerald Gaß, ist überzeugt von den positiven Ergebnissen des Projektes: „Die Patienten profitieren davon, jederzeit den direkten Kontakt zu einem fachlich kompetenten Behandlungsteam aufnehmen zu können. Das gibt den Betroffen Sicherheit und verhindert so im Einzelfall Krisen, die zu einer Notaufnahme in die Klinik führen würden."

 

Nacherfolgreichem Projektabschluss ist eine Übertragbarkeit auf andere Regionen und Krankheitsbilder vorstellbar.

 

Das Land Rheinland-Pfalz sieht im Einsatz von Telematik, insbesondere in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung im ländlichen Raum, großes Potenzial und fördert daher das Projekt „Digitaler Krisenanker“ im Rahmen der Initiative Gesundheitswirtschaft neben verschiedenen anderen Projekten zur Förderung einer guten Gesundheitsversorgung, insbesondere im ländlichen Raum, mit fast 60.000 € für die Dauer von acht Monaten.