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Health-IT |

Verstaatlichung kann nicht die Antwort sein

Zu den medialen Vorwürfen in Bezug auf den Konnektorentausch äußert sich der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. wie folgt:

 

Den Konnektorentausch und die damit verbundenen Kosten als Industrieversagen darzustellen, ist weder sachgerecht noch bringt sie Deutschland weiter in der Diskussion rund um die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Der bvitg bedauert sehr, dass der gerade begonnene partizipative Prozess des Ministeriums für Gesundheit durch ein unterstelltes Marktversagen der Industrie torpediert wird.

 

Vergessen wird in der aktuellen Diskussion und Berichterstattung, dass die Spezifikationen für die Konnektoren nicht von der Industrie kommen, sondern von der gematik, in denen sowohl die KBV als auch die GKV Gesellschafter sind und das Bundesministerium für Gesundheit mit 51 Prozent die Mehrheitsanteile besitzt.


Die Entscheidung, die Konnektoren zu tauschen, oblag den offiziellen Stellen der gematik. Wie der dahinterstehende Entscheidungsprozess aussah und wer daran konkret beteiligt wurde, ist uns aktuell nicht bekannt.


„Es ist nicht zielführend, eine ganze Branche mit einer Vielzahl von Herstellern und tausenden Mitarbeitenden mit Legendenbildung in Misskredit zu bringen. Diese Art von Kollektivverurteilung ist unzulässig und verhindert einen lösungsorientierten Dialog“, erklärt Melanie Wendling, Geschäftsführerin des bvitg.

 

Die Digitalisierung hat nicht versagt, sondern die Kommunikation aller Akteure untereinander. Die technischen Vorgaben für ePa, MIO oder das eRezept sind von staatlichen oder Organen der Selbstverwaltung vorgegeben – wie auch die der Konnektoren.
„Die Industrie hat keine Chance, zu performen, wenn das Fundament auf Sand gebaut ist. Wir fordern seit Jahren, dass der bvitg früher in die Vorgaben für IT-Projekte eingebunden wird“, konstatiert Wendling.


Konnektoren sind eine rein deutsche Lösung. Dass sich in diesem stark reglementierten Markt Hersteller der Herausforderung gestellt haben, die Vorgaben einer bekanntermaßen veralteten Technologie zu erfüllen, sollte im Nachhinein nicht mit Fingerpointing bestraft werden.
Insbesondere bei der Weiterentwicklung zur TI 2.0 darf es nicht erneut zu unausgereiftem Spezifikations-Ping-Pong kommen. Alle Akteure – und damit auch die Industrie - müssen in einem regelmäßigen und gut strukturierten Prozess eingebunden werden, um ein neuerliches Kommunikationschaos zu verhindern und eine nachhaltige, zielführende Lösung zu erarbeiten.

 

Der bvitg ist jederzeit für einen konstruktiven Austausch bereit, um die beste Lösung für die Arztpraxen, Versicherten und Hersteller zu erarbeiten.

 

Quelle: bvitg e. V.