Vermisste Personen, verirrte Kinder, Menschen mit Suizidgedanken – Rettungshunde kommen dann zum Einsatz, wenn Menschen allein an ihre Grenzen stoßen. Dass hier jede Minute zählt, weiß auch Magdalena Thomeczek, Masterstudierende der Fakultät Informatik an der Hochschule Landshut und – zusammen mit ihrem Australian Sheperd Rüden Dice – Teil der Rettungshundestaffel der Johanniter e.V. Landshut. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat die Studentin nun ein Echtzeittrackingsystem für das Suchhunde-Training entwickelt, das selbst in Einsatzgebieten ohne Funkinfrastruktur funktioniert. Im Ernstfall kann dies Leben retten.
Richtiges Ausbilden und Trainingskontrolle sind lebenswichtig
Zweimal pro Woche für jeweils vier Stunden trainiert das Team der Johanniter e.V.. „Die ehrenamtliche Rettungshundearbeit ist dabei sehr komplex. Umso wichtiger ist eine gewisse Kontrolle während des Trainings“, so Thomeczek. Bei der Flächensuche, bei der ein Suchhund selbständig – in großer Entfernung zum Hundeführer – ein Areal absucht, war dies jedoch bis dato schwierig. „Bereits vorhandene Lösungen sind teuer und ungenau“, ergänzt die Studentin.
LoRa – kostengünstig, live und ohne Mobilfunk nutzbar
Mit Thomeczeks Tool „Live GNSS Tracking of Search and Rescue Dogs with LoRa“ ist es nun möglich, die gelaufene Strecke und genaue Position des Hundes aus großer Distanz live mit zu verfolgen sowie zu dokumentieren; lediglich der GPS-Tracker sowie ein Smartphone sind nötig – Mobilfunk benötigt die Anwendung nicht. „So kann sofort und vor Ort entschieden werden, ob die zugeteilte Fläche ausreichend abgesucht wurde, was uns einen enormen Zeitvorteil verschafft und im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden kann“, so Magdalena Thomeczek. Momentan wird LoRa bereits im Training der Johanniter e.V. eingesetzt und für den Einsatz in Notsituationen weiterentwickelt.
Quelle: Hochschule Landshut
Masterstudentin Magdalena Thomeczek und ihr Australian Sheperd Rüde Dice helfen mit Grips und Näschen, vermisste Personen zu finden.