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Health-IT |

Wie viel eAU kommt denn nu?

Die neuen Daten zur HBA-Ausstattung der Arztpraxen zeigen, dass an der Übergangsfrist für die eAU kein Weg vorbeiführt. Aber auch auf IT-Seite scheinen es nicht alle Anbieter zu schaffen.

Quelle: © KBV

Die ursprünglich als verpflichtend geplante Einführung der Arzt-Krankenkassen-Hälfte der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) zum 1. Oktober 2021 hat im August bekanntlich eine Übergangsphase bis Ende des Jahres verpasst bekommen. Zurecht, wie aktuelle Zahlen der Bundesärztekammer zur Ausstattung der niedergelassenen Ärzt:innen mit elektronischen Heilberufsausweisen (HBA) zeigen: Keine 52% haben demnach bisher einen HBA. Frei nach Christian Drosten: „Mit dieser Quote können wir nicht in den Herbst gehen.“

 

Der Detailblick zeigt allerdings, dass es im August mit 14,5% ein ordentliches Plus im Vergleich zum Vormonat gab. Damit verfügen jetzt rund 115.000 Ärztinnen und Ärzte über einen HBA. Im stationären Sektor sind es mit knapp 14% aller Ärzte noch deutlich weniger als im ambulanten Sektor, aber im Krankenhaus ist der Druck außerhalb der MVZs und Ambulanzen auch nicht ganz so hoch.

 

Wie so oft ist die Wahrheit natürlich etwas komplizierter. Ein HBA allein reicht nicht, auch die Praxis-IT-Systeme müssen eAU-fit sein, bevor es mit er fröhlichen digitalen Krankmelderei losgehen kann. „Von den mehr als 100 PVS-Anbietern wird es voraussichtlich ein Teil nicht zum Stichtag schaffen, die notwendigen Module in die Systeme zu integrieren“, so die Bundesärztekammer lakonisch. Das am 13. September von der KBV veröffentlichte Verzeichnis zertifizierter Software für digitale Muster enthält dann auch bisher nur 54 Einträge. Wenn wir der Einfachheit halber mal von glatt 100 PVS ausgehen, dann ist die Quote also ganz erstaunlich nah an der HBA-Quote. Wie der Herr, so das Gescherr.

 

Was die Zahl der für die eAU nötigen KIM-Accounts angeht, so liegt sie Mitte September bei rund 30.000. Ob das jetzt viel oder wenig ist, kommt auf den Blickwinkel an. Für eAU flächendeckend reicht das hinten und vorne nicht. Andererseits: Kein anderer digitaler Kommunikationsdienst in der niedergelassenen Ärzteschaft hatte jemals so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer. So gesehen ist das schon jetzt ein Erfolg.